Caritas im Erzbistum Köln befürwortet Impfpflicht in der Pflege

"Alle gesunden Kräfte werden gebraucht"

Die Caritas im Erzbistum Köln spricht sich für eine Impfpflicht gegen Corona für Pflegende aus. Die Personallage sei angespannt und die vierte Welle in vollem Gange. Die Voraussetzungen für eine Impfpflicht müssten nun geschaffen werden.

Symbolbild Impfung / © hedgehog94 (shutterstock)

Die Caritas im Erzbistum Köln verlangt verpflichtende Corona-Schutzimpfungen für Pflegende und weist zugleich auf die angespannte Personallage hin. "Die vierte Welle ist in vollem Gange, alle gesunden Kräfte werden gebraucht", erklärte Direktor Frank Johannes Hensel am Mittwoch. Die Voraussetzungen für die Impfpflicht müssten nun geschaffen werden. Es brauche klare Vorgaben für die ambulanten und stationären Pflege- und Betreuungskräfte. "Man darf nicht vergessen: Jede verordnete Impfpflicht entfaltet ihre volle Wirkung mit deutlichem Zeitverzug", mahnte Hensel.

Impfpflicht auch in weiteren Berufsfeldern

Er sprach sich zudem für eine Impfpflicht für weitere Berufsfelder aus, in denen Mitarbeitende körperliche Nähe zu anderen Menschen hätten. Als Beispiele nannte er die Bereiche Kindergarten, Schule und Polizei. Impfen schütze die Geimpften selbst vor einer Erkrankung und andere vor einer Übertragung. "Eine persönliche Entscheidung gegen eine Corona-Schutzimpfung berührt - solange wir Menschen nahekommen - also unweigerlich die körperliche Unversehrtheit anderer."

Impfquote und Hygienestandards in pflegerischen Berufen

Hensel lobte die Impfquoten und die Hygienestandards in den pflegerischen Berufen. Infektionen breiteten sich aber trotz Schutzkleidung und häufiger Corona-Tests auch in Pflegeheimen aus. Zur Caritas im Erzbistum Köln zählen nach eigenen Angaben etwa 170 stationäre Einrichtungen mit 15.000 Bewohnerinnen und Bewohnern sowie 74 ambulante Pflegedienste, die rund 13.000 Menschen zuhause versorgen.


Quelle:
KNA