Die australische Erzdiözese Brisbane verordnet ihren Mitarbeitern in Seelsorge, Caritas und Schulen ab sofort eine Impfpflicht. Die zweifache Impfung gegen das Coronavirus müsse bis 15. Dezember erfolgt sein, heißt es in einem am Mittwoch vom Nachrichtenportal "CathNews" veröffentlichten Schreiben der Bischofskonferenz an alle Geistlichen und Laien-Mitarbeiter. Wer bis zu diesem Stichtag nicht geimpft sei, müsse seine Tätigkeiten ruhen lassen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Mark Coleridge.
"Fürsorgepflicht für die Gläubigen"
"Kleriker, die nicht doppelt geimpft sind, verfehlen ihre Fürsorgepflicht für die Gläubigen", so der Brisbaner Erzbischof in dem Schreiben. Die Richtlinie basiere auf der Verpflichtung der katholischen Erzdiözese für die Gesundheit und Sicherheit aller ihrer Mitarbeiter, von Studierenden, Freiwilligen und anderen.
84 Prozent aller Australier ab 16 Jahren sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch doppelt geimpft. In Queensland mit seiner Hauptstadt Brisbane sind demnach rund 71 Prozent der Einwohner zweifach geimpft.
Härtester Corona-Lockdown der Welt
Australien hatte im Rahmen seiner Null-Covid-Politik einen der längsten und härtesten Corona-Lockdowns der Welt. Der Kontinent hatte sich gegenüber dem Rest der Welt abgeschottet. Selbst australischen Staatsbürgern im Ausland war bis vor wenigen Wochen die Rückkehr in ihre Heimat verwehrt. Im Land hatten Bundesstaaten ihre Grenzen untereinander geschlossen. Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen wie Ausgangssperren und andere Kontaktbeschränkungen treten in den Bundesländern ab einer Impfquote von 80 Prozent in Kraft.