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4. Februar-Woche: Reinigung und Karneval

Im Februar ist das Winterende in Sicht und Narren geben ihm einen letzten Schubs. Der Februar hat seinen Namen nach dem altitalischen Gott Februus erhalten.

 (DR)

Zu dessen Ehren feierten die Römer im Februar, dem nach ihrem ursprünglichen

Kalender letzten Monat im Jahr, ein Reinigungs- oder Sühnefest für begangene Sünden (lat. februare = reinigen), um sich dadurch für das kommende Jahr vor den Einwirkungen böser Geister sicherzustellen.

 

Wetterphänomene Wissenschaft und Bauernregeln

Wetterkapriolen narren selbst Wissenschaftler: Vorhersagen Tiefdruck- und Hochdruckgebiete ankündigen und großflächig Regengebiete oder wolkenlosen Himmel abbilden. Ob der Schauer dann wirklich im eigenen Garten runterkommt oder nicht, also lokale Wetterphänomene, kann man meistens nicht ablesen. Jedenfalls nicht am Wetterbericht.

Wie das Wetter im eigenen Umfeld wird, haben Bauern seit Jahrhunderten nicht nur beobachtet, sondern sie haben Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge mit Hilfe von Bauernregeln festgehalten und weitergegeben. Immer wieder werden von "Wetterpropheten" neue Zusammenhänge erkannt und gedeutet. Königskerze, Weinrebe oder Ameisenhügel – Wetterpropheten wagen anhand der ungewöhnlichsten Phänomene Vorhersagen.

 

Lostage der 4. Februar-Woche

Im Laufe der Zeit haben sich Volksglaube, Wetterbeobachtungen und Wissen über die Natur zu Bauernregeln verwoben und mit bestimmten Tagen verbunden, den Lostagen. Von diesen sind die meisten Heiligengedenktage.

Im Februar gab es im bäuerlichen Arbeitsjahr oft eine Unterbrechung durch die Fastnacht. Der früheste Faschingsdienstag ist der 3. Februar, der späteste der 10. März. Während die Lostage an einen bestimmten kalendarischen Tag, in der Regel der Heiligengedenktag, gebunden sind, ist es hier nun nicht so. Das betrifft natürlich die „Treffsicherheit“ der angeführten Bauernregeln, wo gerade in der Zeit des Übergangs vom Winter zum Frühjahr oft unberechenbare Wettersituationen herrschen.

Gibt’s um Fasnacht viel Stern,
dann legen die Hennen gern!

Fasnacht schön,
lässt ein gutes Jahr sehn.

Geht die Sonn’ am Fasnachtsdienstag frühe auf,
gedeiht die Saat, merk’ wohl darauf.

Ist an Fasnacht Sonnenschein,
werden Korn, Weizen und Erbsen gedeih’n.

Wenn an Fastnacht die Sonne scheint,
so kommt ein Winter nachgegreint.

 

Wenn an Fasnacht die Sonne scheint,
ist’s für Korn und Erbsen gut gemeint.

 

Wenn die Mücken am Fasnachtsonntag geigen,
müssen sie über die ganzen Fasten schweigen.

 

Fasnachtsschnee
tut der Saat weh.

 

 

(Zitate sind Auszug aus: Kurt Haberstich / Gerhard Hartmann, Wie Heilige unser Wetter bestimmen, topos premium Verlag / 20.60 €)


Winterling / © Stefan Quilitz
Winterling / © Stefan Quilitz

Alemannische Fastnacht (dpa)
Alemannische Fastnacht / ( dpa )

Erster Frost / © Gyorgy Varga (dpa)
Erster Frost / © Gyorgy Varga ( dpa )

Karnevalisten beim Umzug (dpa)
Karnevalisten beim Umzug / ( dpa )