Alle Wetter!

1. April Woche Scherze und Heiliger Vinzenz Ferrer

Grollt der Donner im April,
ist vorbei des Reifes Spiel.

 

 

 (DR)

April, der vierte Monat des Jahres mit 30 Tagen, war nach der altrömischen Zeitrechnung der zweite Monat und erhielt seinen Namen wahrscheinlich vom lat. Verbum aperire, was öffnen oder aufblühen bedeutet. Vielleicht ist der Name April aber auch vom lat. aper (Eber) herzuleiten, den die Römer in diesem Monat opferten.           

Wetterphänomene Wissenschaft und Bauernregeln

Wetterkapriolen narren selbst Wissenschaftler: Vorhersagen Tiefdruck- und Hochdruckgebiete ankündigen und großflächig Regengebiete oder wolkenlosen Himmel abbilden. Ob der Schauer dann wirklich im eigenen Garten runterkommt oder nicht, also lokale Wetterphänomene, kann man meistens nicht ablesen. Jedenfalls nicht am Wetterbericht.

Wie das Wetter im eigenen Umfeld wird, haben Bauern seit Jahrhunderten nicht nur beobachtet, sondern sie haben Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge mit Hilfe von Bauernregeln festgehalten und weitergegeben. Immer wieder werden von "Wetterpropheten" neue Zusammenhänge erkannt und gedeutet. Königskerze, Weinrebe oder Ameisenhügel – Wetterpropheten wagen anhand der ungewöhnlichsten Phänomene Vorhersagen.

Lostage der 1. April-Woche

Im bäuerlichen Arbeitsjahr waren April die anfallenden Feldarbeiten zu erledigen: Wiesen und Äcker wurden gedüngt. Dann begann die Aussaat: Zuerst der Hafer, später dann die Gerste und zuletzt die Kartoffeln.

Im Laufe der Zeit haben sich Volksglaube, Wetterbeobachtungen und Wissen über die Natur zu Bauernregeln verwoben und mit bestimmten Tagen verbunden, den Lostagen. Von diesen sind die meisten Heiligengedenktage. Hier zwei aus der ersten April-Woche.

1. April: Scherz verscheucht Unheil

Warum man an diesem Tag Mitmenschen „in den April schickt“, also in die Irre führt, und ähnliche Scherze macht, ist letztlich unbekannt.
 

Den 1. April musst du gut übersteh’n,
dann kann dir nichts Böses mehr gescheh’n.
 

Säen am 1. April
verdirbt den Bauern mit Stumpf und Stiel.

 

5. April: hl. Vinzenz Ferrer
Vinzenz Ferrer (1350–1419) war einer der größten Bußprediger des Mittelalters, der viele Menschen bekehrte. Er ist Patron der Ziegelmacher, Holzarbeiter, Bauarbeiter, Dachdecker und Bleigießer; gegen Kopfschmerzen, Epilepsie, Fieber und Gefahren aller Art sowie für gute Heirat und Fruchtbarkeit und einen seligen Tod.

 

Ist St. Vinzenz Sonnenschein,
gibt es vielen guten Wein.

 

Ist St. Vinzenz Sonnenschein,
bringt es viele Körner ein.

 

Tritt St. Vinzenz in die Hall’,
bringt er uns die Nachtigall.

 

 

(Zitate sind Auszug aus: Kurt Haberstich / Gerhard Hartmann, Wie Heilige unser Wetter bestimmen, topos premium Verlag / 20.60 €)

 


Heiliger Vinzenz Ferrer / © National Gallery in London (HL)
Heiliger Vinzenz Ferrer / © National Gallery in London ( HL )

Achtung Aprilscherz!  (dpa)
Achtung Aprilscherz! / ( dpa )