Lenzmonat - Auf den 20. oder 21. März fällt der Frühlingsanfang, es ist Tag- und Nachtgleiche.
Wetterphänomene Wissenschaft und Bauernregeln
Wetterkapriolen narren selbst Wissenschaftler: Vorhersagen Tiefdruck- und Hochdruckgebiete ankündigen und großflächig Regengebiete oder wolkenlosen Himmel abbilden. Ob der Schauer dann wirklich im eigenen Garten runterkommt oder nicht, also lokale Wetterphänomene, kann man meistens nicht ablesen. Jedenfalls nicht am Wetterbericht.
Wie das Wetter im eigenen Umfeld wird, haben Bauern seit Jahrhunderten nicht nur beobachtet, sondern sie haben Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge mit Hilfe von Bauernregeln festgehalten und weitergegeben. Immer wieder werden von "Wetterpropheten" neue Zusammenhänge erkannt und gedeutet. Königskerze, Weinrebe oder Ameisenhügel – Wetterpropheten wagen anhand der ungewöhnlichsten Phänomene Vorhersagen.
Lostage der 3. März-Woche
Die Frauen arbeiteten in diesem Monat meist noch im Haus – außer der Bauerngarten konnte bereits bestellt und daraus das letzte Wintergemüse geerntet werden: Feldsalat, Grünkohl und Rosenkohl.
Im Laufe der Zeit haben sich Volksglaube, Wetterbeobachtungen und Wissen über die Natur zu Bauernregeln verwoben und mit bestimmten Tagen verbunden, den Lostagen. Von diesen sind die meisten Heiligengedenktage. Hier zwei aus der ersten Märzwoche.
17. März: hl. Gertrud von Nivelles
Gertrud (626–659) trat mit 14 Jahren in das Kloster Nivelles (südlich von Brüssel) ein und wurde dort 652 zur Äbtissin gewählt. Sie trat für die Bildung der weiblichen Jugend ein. Daneben kümmerte sie sich um Arme, Kranke und Sterbende, Witwen, Pilger und Gefangene. Sie ist Patronin der Krankenhäuser; der Armen, Witwen, Pilger und Gefangenen, Herbergen und Reisenden, Gärtner, der Feld- und Gartenfrüchte sowie gegen Ratten- und Mäuseplagen und gegen Fieber.
Gertraud bringt die Störche her,
Bartholomäus [24. 8.] macht die Nester leer.
Gertraud
säe Zwiebeln und Kraut.
19. März: hl. Josef
Über Josef berichten die Kindheitsgeschichten bei Lukas und Matthäus jeweils in den ersten beiden Kapiteln. Nach der Überlieferung lebte er als Zimmermann in Nazaret. Darüber hinaus bleibt seine Gestalt weitgehend im Dunkeln. Er ist Patron der Ehepaare und Familien, Kinder, Jugendlichen und Waisen, der Jungfräulichkeit; derArbeiter, Handwerker, Zimmerleute, Holzhauer, Schreiner, Wagner, Totengräber, Ingenieure, Erzieher, Pioniere, Reisenden und Verbannten, der Sterbenden; bei Augenleiden; in Versuchungen und Verzweiflung, bei Wohnungsnot sowie für einen guten Tod.
Josef klar –
gut Honigjahr.
Am Josefstag,
soll der faulste Bauer am
Acker sein.
(Zitate sind Auszug aus: Kurt Haberstich / Gerhard Hartmann, Wie Heilige unser Wetter bestimmen, topos premium Verlag / 20.60 €)