Auch 2022 müssen die Karnevalistinnen und Karnevalisten auf vieles verzichten, der Sitzungskarneval ist komplett abgesagt, die meisten Umzüge auch. Immerhin der traditionsreiche Gottesdienst im Kölner Dom fand nach einer kurzfristigen Verschiebung in diesem Jahr statt. Allerdings wurde der Gottesdienst im Kölner Dom am Samstag wegen der aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie nur im kleinen Kreis geladener Gäste gefeiert. 2021 fiel der Gottesdienst ganz aus, aber wenigstens bekam damals das neue Dreigestirn in einem kleinen Rahmen im Dom den Segen gespendet.
Dem ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom standen Stadtdechant Robert Kleine und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger vor. Traditionell wurde die Karnevalskerze gesegnet und entzündet. Nach Grußworten, Lesungen aus der Bibel, der Predigt, den Fürbitten und dem "Vater unser" gab es eine Prozession zum Dreikönigsschrein, in dem nach christlicher Überzeugung die Gebeine der Heiligen Drei Könige ruhen.
Das Schlusslied "Am Dom zo Kölle“ wird in normalen Jahren stimmgewaltig von allen Jecken mitgesungen – angesichts der Einschränkungen durch Corona ist schon die Durchführung des Gottesdienstes überhaupt ein kleiner Lichtblick in einer Session, die wie vergangenes Jahr vor allem durch die Pandemie dominiert wird.
Stadtdechant: Karneval kann in Pandemie Zuversicht schenken
Der Karneval kann den Menschen in Köln nach Ansicht von Stadtdechant Monsignore Robert Kleine trotz Corona-Pandemie Zuversicht schenken. Zwar würden das Kölner Dreigestirn und das Kinderdreigestirn auch 2022 wegen der Corona-Pandemie keinen großen Sitzungskarneval feiern, sagte der Theologe in seiner Predigt im Karnevalsgottesdienst am Samstag im Kölner Dom. Dennoch könnten die obersten Repräsentanten des Kölner Karnevals "Ruhe, Zuversicht und Freude in den Corona-Stress der Kölnerinnen und Kölner bringen." Der Domgottesdienst für Karnevalisten fand nach der Absage im vergangenen Jahr wieder statt, allerdings nur im kleinen Kreis geladener Gäste.
Die beiden Dreigestirne würden die Freude des Karnevals in diesem Jahr auf andere Weise verbreiten, sagte Kleine: "Ihr werdet nicht in den großen Sälen unserer Stadt auftreten, aber ihr werdet Menschen begegnen, indem ihr zu den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geht und quasi von draußen die Lebensfreude zu den Menschen bringt.» Das Coronavirus habe das Leben so radikal verändert, "dass die Seele kaum nachzukommen weiß", sagte Kleine. Unsicherheit, Angst, wirtschaftliche und gesundheitliche Sorgen, Einsamkeit und Isolation prägten weiterhin weltweit den Alltag der Menschen.
Trotz all der Sorgen und der coronabedingt wenigen Veranstaltungen in dieser Karnevalssession "lassen wir uns unsere Hoffnung nicht nehmen, schon gar nicht von einem Virus", erklärte der Stadtdechant. Das Dreigestirn und der Kölner Karneval stünden immer, und besonders in dieser Session, für Lebensmut, Zuversicht und Achtsamkeit.