Laut Zeitung wurde 2018 jede zweite Woche

"Alltag in Deutschland"

ein jüdischer Friedhof geschändet
Im letzten Jahr wurden in mindestens 27 Fällen jüdische Friedhöfe geschändet – aufgeklärt wurden drei Fälle.

Jüdischer Friedhof in Krakau / © Harald Oppitz (KNA)
Jüdischer Friedhof in Krakau / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Zentralrat der Juden fordert angesichts der "erschreckenden Aufklärungsquote" mehr Wachsamkeit.

In Deutschland ist im vergangenen Jahr einem Zeitungsbericht zufolge im Schnitt mindestens jede zweite Woche ein jüdischer Friedhof geschändet worden. Die Polizei erfasste 27 antisemitisch motivierte Angriffe in diesem Bereich, wie der "Tagesspiegel" (Samstag) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau berichtete.

Danach zählten die Behörden zudem 21 judenfeindlich motivierte Angriffe auf Synagogen und weitere jüdische Religionsstätten.

"Regelmäßige Schändungen sind Alltag in Deutschland"

Lediglich in drei Fällen konnten Ermittler die Friedhofsschändungen aufklären. Bei den Angriffen auf Synagogen und weitere Religionsstätten ermittelte die Polizei in fünf Fällen Täter.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte dem Blatt: "Regelmäßige Schändungen von jüdischen Friedhöfen und Angriffe auf Synagogen sind leider Alltag in Deutschland." Vielen nicht-jüdischen Bürgern sei dies vermutlich gar nicht bewusst. "Deutschland darf sich nicht an diese Situation als Normalzustand gewöhnen", betonte Schuster. Er mahnte auch die Sicherheitsbehörden zu mehr Wachsamkeit. Die geringe Aufklärungsquote sei erschreckend.

 

Quelle:
KNA