"Der heilige Paulus lädt uns ein, das Kommen des Herrn durch drei innere Haltungen vorzubereiten: die tiefe Freude, das hartnäckige Gebet und das ständige Danksagen. Die erste Haltung ist die der tiefen Freude: "Freut euch zu jeder Zeit" (1 Tess 5,16), ruft der Apostel aus. Das bedeutet: Bleibt immer in der Freude, auch wenn die Dinge nicht so laufen, wie ihr das gerne hättet."
Denn natürlich laufe nicht immer alles glatt, so der Papst; oft umgebe uns eine Welt, die "unwirtlich und trocken" erscheine wie eine "Wüste". "Aber die Worte von Johannes dem Täufer (im Evangelium dieses Sonntags) enthüllen, dass sich unsere Freude auf die Gewissheit stützt, dass diese Wüste bewohnt ist: "Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt" (Joh 1,26). Es handelt sich um Jesus, den Gesandten des Vaters…"
Jesus komme in die Welt, um "den Armen die frohe Botschaft zu bringen und alle zu heilen, deren Herz zerbrochen ist" (vgl. Jes 61,1) – damit nahm Franziskus nun auch die Erste Lesung dieses Sonntags aus dem Buch des Propheten Jesaja in den Blick. Jesus komme, "um den Menschen die Würde und Freiheit der Kinder Gottes wiederzugeben", formulierte der Papst.
Die Freude des Christen kommt aus dem Glauben
"Die Freude, die das Kommen des Messias kennzeichnet, fußt auf dem hartnäckigen Gebet: Das ist die zweite Haltung. Durch das Gebet können wir in eine stabile Beziehung zu Gott eintreten, der die Quelle der wahren Freude ist. Die Freude des Christen kommt aus dem Glauben und der Begegnung mit Jesus Christus, Ursache unserer Freude."
Je mehr jemand "in Christus verwurzelt" sei, umso eher finde er inneren Frieden, "auch mitten in den Widersprüchen des Alltags", sagte der Papst. "Darum kann ein Christ, der Christus begegnet ist, kein Unheilsprophet sein, sondern ein Zeuge und ein Vorkämpfer der Freude. Einer Freude, die man mit anderen teilen möchte. Einer ansteckenden Freude, die den Lebensweg weniger beschwerlich macht."
Und schließlich die dritte Haltung, mit der wir das Kommen des Herrn vorbereiten sollen: das Danksagen. Dabei gehe es um "dankbare Liebe Gott gegenüber", so Franziskus. "Er ist ja auch sehr großzügig zu uns, und darum sind wir eingeladen, immer seine Gaben, seine barmherzige Liebe, seine Geduld und seine Güte anzuerkennen – so dass wir in einem unaufhörlichen Danksagen leben."