Anglikaner-Primas Welby gibt Amt im Januar auf

Zum Fest der Erscheinung des Herrn

Die Kirche von England ist nach der Rücktritts-Ankündigung ihres geistlichen Oberhaupts Justin Welby gezwungen, den Übergang der Leitung zu regeln. Nun wurden erste Details dazu bekannt. Das Rücktrittsdatum steht zum Beispiel fest.

Justin Welby / © Beresford Hodge (dpa)
Justin Welby / © Beresford Hodge ( dpa )

Wie die anglikanische Church of England mitteilte, wird Justin Welby seine Amtsgeschäfte bis zum 6. Januar weiterführen. Das geistliche Oberhaupt der Kirche wolle "noch eine kleine Zahl verbliebener Verpflichtungen einhalten", hieß es. 

Zum Fest der Erscheinung des Herrn soll der Erzbischof von York, Stephen Cottrell, vorübergehend die Aufgaben Welbys übernehmen. Bis zur Wahl eines Nachfolgers können Monate vergehen.

Rücktritt angekündigt

Welby hatte vergangene Woche nach Vorwürfen der Missbrauchsvertuschung angekündigt, sein Amt niederzulegen. Er trage persönlich und institutionell die Verantwortung für Fehler der vergangenen Jahre. 

Zuvor war er durch einen neuen Untersuchungsbericht schwer belastet worden. Demnach wusste Welby seit 2013 über den jahrzehntelangen Missbrauch durch einen Helfer in kirchlichen Jugendcamps Bescheid. Dennoch sei nichts unternommen worden, um zur Aufklärung beizutragen.

Anglikanische Kirche

Die anglikanische Kirche entstand zur Zeit der Reformation in England. König Heinrich VIII. brach 1533 mit dem Papst, weil dieser sich weigerte, die Ehe des Königs zu annullieren. Als Oberhaupt einer neuen Staatskirche setzte sich Heinrich VIII. 1534 selbst ein. In Glaubensfragen blieben die Anglikaner zunächst bei der katholischen Lehre; später setzten sich protestantische Einflüsse durch. 1549 erschien das erste anglikanische Glaubensbuch, das «Book of Common Prayer».

Die Kathedrale von Canterbury, Sitz des anglikanischen Erzbischofs / © Sambraus, Daniel (epd)
Die Kathedrale von Canterbury, Sitz des anglikanischen Erzbischofs / © Sambraus, Daniel ( epd )
Quelle:
KNA