In der britischen Kleinstadt findet derzeit die Weltkonferenz der anglikanischen Bischöfe mit rund 670 Teilnehmern statt. Der konservative und der liberale Flügel der Kirche streiten unter anderem über die Weihe von Frauen und von Homosexuellen zu Bischöfen.
Mehr als 200 Geistliche aus Afrika und anderen Regionen sind der Lambeth-Konferenz ferngeblieben, weil sie eine zunehmende Liberalisierung der Kirche befürchten. «Es wäre heilsam gewesen, wenn man die Stimmen der Abwesenden hier hätte hören können», sagte Williams. Die Kritiker hätten allerdings nicht erklärt, dass sie ganz aus der anglikanischen Gemeinschaft ausscheiden wollten. Es gelte nun, ihren Bedenken Gehör zu schenken.
Williams sprach sich dafür aus, «Einheit nicht durch Zwang, sondern durch Konsens zu schaffen». Denkbar sei etwa, weitere internationale Beratungs-Gremien aufzubauen. Die bei der Konferenz anwesenden Bischöfe hätten während ihrer dreitägigen Klausur in der vergangenen Woche zu neuer spiritueller Einigkeit gefunden, sagte der Erzbischof:
«Wir haben zusammen gebetet. Wir wollen nicht von den Konfliktthemen ablenken, aber wir können nicht nur schwierige Diskussionen führen.»
Am Montag diskutierten die Bischöfe in kleinen Arbeitsgruppen zunächst das Thema «Anglikanische Identität». Heikle Themen wie die menschliche Sexualität stehen gegen Ende der Konferenz auf der Tagesordnung. Das Treffen begann am 16. Juli und dauert bis 3.
August. Die anglikanische Kirche ist nach der katholischen und der orthodoxen die drittgrößte christliche Kirche.
Anglikanische Kirche: Ehrenoberhaupt blickt optimistisch in Zukunft
"Gemeinschaft steht nicht vor dem Aus"
Der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, hat sich vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Zukunft der anglikanischen Kirche geäußert. "Die Gemeinschaft steht nicht vor dem Aus", sagte das Ehrenoberhaupt der rund 77 Millionen Mitglieder zählenden Anglikanischen Kirchengemeinschaft am Montag in Canterbury. Bislang gingen Beobachter von einer baldigen Spaltung aus.
Share on