Der Rat der EKD berief sie zur Nachfolgerin von Prälat Martin Dutzmann, der Ende Juni in den Ruhestand trat, wie die EKD am Montag in Hannover mitteilte.
Präses Kurschus freut sich über Besetzung
Gidion studierte Theologie und Kunstgeschichte in Marburg, Durham (Großbritannien), Heidelberg und Wuppertal und wurde im April 2007 zur Pfarrerin ordiniert. Von 1999 bis 2001 war sie als Referentin im Büro des damaligen EKD-Bevollmächtigten Stephan Reimers in Berlin tätig und von 2001 bis 2004 im Bundespräsidialamt als Referentin für die Verbindung zu Kirchen und Religionsgemeinschaften zuständig.
"Mit Anne Gidion gewinnen wir eine profilierte Theologin, die für das neue Amt neben ihrer pastoralen Kompetenz vielfältige Erfahrungen im politischen Berlin mitbringt", sagte die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus. Gideon, die ihr Amt im Herbst antritt, hob hervor, die evangelische Kirche werde sich "gesamtgesellschaftlich neu positionieren müssen". Sie werde "als klare ethische Stimme und als geistliches Angebot dringend weiter gebraucht" und sei "eine verlässliche Partnerin in unterschiedlichen Themenallianzen und darin für die Gesellschaft bleibend relevant".
Vermittlung zwischen Kirche und Politik
Die Bevollmächtigte des Rates der EKD hat die Aufgabe der Vermittlung zwischen der evangelischen Kirche und der Bundespolitik sowie der Europäischen Kommission in Brüssel. Zudem verstehe sie sich auch als Seelsorgerin und Beraterin für Minister und Abgeordnete, so die EKD weiter. Diese Rolle komme in Gesprächen wie auch in Gottesdiensten zum Tragen.
Der Berliner Bischof Christian Stäblein erklärte, er schätze Gidion als "profilierte Theologin, Netzwerkerin und Verhandlerin". Sie sei "bewandert in zentralen Themenbereichen, die über binnenkirchliche Fragen hinausführen: Deutscher Evangelischer Kirchentag, Diakonie, Politik, Kultur und Gesellschaft".