Deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl a. D.

Annette Schavan

Wie wir zu einer Erinnerungskultur in Zukunft kommen, wenn es keine Zeugen der Nazibarbarei mehr gibt, und wie die jeweils junge Generation befähigt und motiviert werden kann, Träger einer künftigen Erinnerungskultur zu werden – dieser Frage gilt das besondere Interesse von Annette Schavan.

Annette Schavan / © Laurence Chaperon (lc)
Annette Schavan / © Laurence Chaperon ( lc )

Im Anschluss an ihre Zeit als Botschafterin im Vatikan wurde Schavan Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Zudem widmet sie sich als Gastprofessorin an der Shanghai International Studies University sowie als Co-Vorsitzende des Deutsch-Chinesischen Dialogforums dem Dialog mit China. Motivierend dafür ist ihre Überzeugung, dass das Land mehr ist als die Kommunistische Partei und dass eine junge Generation dort heranwächst, die international viel Erfahrungen sammelt und daraus neue Ideen entwickeln wird. In all ihrem beruflichen Wirken geht es Schavan um das Gemeinweisen, in dem es nur Zusammenhalt gibt, wenn sich viele an seiner Gestaltung beteiligen. Bei anderen Christen wirbt sie dafür, sich darin zu engagieren und es zu prägen. – Schavan wurde in Jüchen im Kreis Neuss geboren, studierte katholische Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaft und arbeitete dann für die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk – vier Jahre als deren Leiterin; ihr weiterer beruflicher und politischer Weg: Kultusministerin in Baden-Württemberg 1995 bis 2005, Bundesministerin für Bildung und Forschung 2005 bis 2013. – Ihr Lieblingsvers in der Bibel: „… wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2 Kor 3,17), weil er die zentrale Botschaft des Christentums auf den Punkt bringt, dass unsere Bindung an Gott auf Freiheit basiert, und anzeigt, dass eine neue Zeit beginnt, die den Menschen ernst nimmt.


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