Anselm Grün freut sich über Ordensmänner im Bischofsamt

"Wer Bischof werden will, sollte es nicht werden"

Es scheint ein Trend zu sein. Mit Osnabrück bekommt schon das vierte Bistum in Deutschland einen Ordensmann als Bischof. Einer der prominentesten Mönche im Land, der Münsterschwarzacher Benediktiner Anselm Grün, findet das gut.

Anselm Grün / © Harald Oppitz (KNA)
Anselm Grün / © Harald Oppitz ( KNA )

Pater Anselm Grün freut sich über die wachsende Zahl von Ordensmännern, die in Deutschland Bischof werden. "Ordensmenschen versuchen einen spirituellen Weg zu gehen, und ich denke, das ist wichtig", sagte der Bestseller-Autor beim  Katholikentag in Erfurt.

Neuer Bischof von Osnabrück: Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB / © Harald Oppitz (KNA)
Neuer Bischof von Osnabrück: Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB / © Harald Oppitz ( KNA )


Der neue Osnabrücker Bischof Dominicus Meier ist wie Grün Benediktiner: "Ich kenne ihn gut aus seine Zeit als Abt von Meschede und hoffe schon, dass er eine Klarheit, Offenheit und Spiritualität hineinbringt in sein Bischofsamt." 

Auch die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Heiner Wilmer (Hildesheim) und Stefan Oster (Passau) sind Ordensmänner.

"Als Bischof ist man zwischen den Fronten zerrissen"

Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mahnte Grün: "Wenn einer unbedingt Bischof werden will, soll er nicht Bischof werden." Denn das Amt sei "keine Würde mehr, die man hat, sondern ein Dienst, der nicht so einfach ist. Man ist zwischen den Fronten zerrissen."

Anselm Grün lebt in der Abtei Münsterschwarzach bei Würzburg. Seit 1979 hat er mehr als 300 Bücher verfasst. In ihnen beschäftigt er sich vorwiegend mit Spiritualität und Lebenshilfe. Mit einer Gesamtauflage im zweistelligen Millionenbereich zählt er zu den meistgelesenen christlichen Autoren der Gegenwart.

Anselm Grün OSB

Der Münsterschwarzacher Benediktinerpater gilt als der bekannteste Mönch Deutschlands und als einer der erfolgreichsten Autoren christlicher Literatur. Seine Werke bringen es nach eigenen Angaben auf rund 20 Millionen Auflage. Übersetzt wurden sie demnach in rund 30 Sprachen. Derzeit seien etwa 300 Titel lieferbar.

Wenn die eigenen Bücher gelesen würden und Säle bei Vorträgen voll seien, sei er dankbar; darüber dürfe man sich aber nicht definieren. "Das ist ein Geschenk, und es ist nicht mein Verdienst." 

Pater Anselm Grün / © Harald Oppitz (KNA)
Pater Anselm Grün / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA