Im Hinblick auf das Leitwort des Libori-Festes und das 950-jährige Weihejubiläum des Paderborner Domes sagte er: "Der Hohe Dom zu Paderborn ist im Laufe der Zeit für viele ein Symbol der Heimat und ein fester Anhaltspunkt geworden, weil er immer an eines erinnert, an das Ziel unseres Lebens, an das ewige ‚Domus Dei‘, an Gott, der sich als Liebe durch Jesus Christus offenbart hat." Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB hatte den Erzbischof von Kattowitz, die zahlreichen Konzelebranten und Gottesdienstteilnehmer zu Beginn des feierlichen Pontifikalamtes begrüßt.
Im vor 950 Jahren geweihten Dom würden sich Menschen aus der Stadt und der Umgebung "behütet und bedacht" fühlen, sagte Erzbischof Skworc in seiner Predigt. "Hier im Paderborner Dom begegnen die Menschen Gottes Liebe, hier erfahren sie im Sakrament der Versöhnung die Barmherzigkeit Gottes, hier haben sich Generationen von Menschen durch den Leib und das Blut Christi gestärkt, hier haben die Paderborner Bischöfe viele Priester und Bischöfe geweiht, um die Verkündigung des Evangeliums zu ermöglichen und zu sichern." Im Paderborner Dom sei die "Communio, die Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen Wirklichkeit geworden. Unter dem Dach dieses Domes ist die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen entstanden", so der Erzbischof von Kattowitz.
Schöpfung als eine Gabe Gottes
Jeder Mensch habe vielfältige Aufgaben zu erfüllen, erläuterte Erzbischof Skworc weiter. Auf verschiedenen Ebenen, in der Familie, in der Gesellschaft, in der Kirche sei Missionsarbeit zu leisten. An das Landvolk gewandt sagte Erzbischof Skworc: "Sie haben einen weiteren wichtigen Auftrag zu erfüllen, zu lehren, wie mit der Schöpfung als einer Gabe Gottes umzugehen ist, zu lehren, wie für diese Schöpfung gesorgt werden kann, insbesondere in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels, wachsender Abfallberge und eines oftmals mangelnden Bewusstseins für die Notwendigkeit der Sorge und Pflege von Boden und Erde als einer Quelle des Wohlergehens für uns alle." Der polnische Erzbischof konkretisierte: "Es geht um Wachsamkeit im Umgang mit allen Gaben der Schöpfung und um ein waches Auge auf die langfristigen Auswirkungen unseres Umgangs mit der Natur."
Es komme zentral darauf an, sich als Christ zu Gott als Schöpfer der Welt zu bekennen, ihn zu loben und zu preisen, erklärte Erzbischof Skworc. Stabile soziale Beziehungen, zwischenmenschliche Solidarität und Nachbarschaftshilfe sowie die gemeinsame Sorge um die Lebensqualität im Miteinander der Generationen in Zeiten eines demografischen Wandels seien Bestandteile davon, so Erzbischof Skworc zum Abschluss seiner Predigt. "Wir haben einen Auftrag zu erfüllen im Dienste des Schöpfers und der Schöpfung, als Dienende und nicht als Herrschende."
Zahlreiche Bischöfe und Priester aus der Weltkirche
Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB hatte vor Beginn des Gottesdienstes Erzbischof Wiktor Skworc und die zahlreichen Gottesdienstbesucher im Namen von Erzbischof Hans-Josef Becker willkommen geheißen. Es sei eine gute Tradition, den Libori-Dienstag dem Landvolk zu widmen, sagte Weihbischof Dominicus. Das Landvolk stehe dafür, dass Menschen immer wieder neu das Leben fänden, dass Gottes Schöpfung behütet und bedacht sei.
Erzbischof Wiktor Skworc zelebrierte das Pontifikalamt mit dem Landvolk mit zahlreichen Bischöfen und Priestern aus der Weltkirche. Am Ende des Gottesdienstes lud Monsignore Uwe Wischkony als Direktor der vom Erzbistum Paderborn getragenen Landvolkshochschule Hardehausen zur Libori-Kundgebung des Landvolks ein. Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Musikverein Willebadessen unter der Leitung von Heiko Röder und Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel.