Zudem erwarte man für Kondrusiewicz die Wiederaufnahme des bischöflichen Amtes, teilte die CCEE im schweizerischen Sankt Gallen mit. Zugleich ermutigte sie alle, sich für eine friedliche Lösung des Konflikts einzusetzen und mit Zuversicht den Weg des Dialogs zum Wohle der Menschen und der Gesellschaft als Ganzes zu beschreiten.
Belarussische Grenzschützer hatten Kondrusiewicz, der Vorsitzender der Belarussischen Bischofskonferenz ist, am Montag nach einem etwa einwöchigen Besuch in Polen die Wiedereinreise in seine Heimat verwehrt. Er bezeichnete das Einreiseverbot gegen ihn als Verstoß gegen ein Landesgesetz, wonach keinem belarussischen Staatsbürger die Einreise verweigert werden dürfe.
Kondrusiewicz wurde 1946 im damals sowjetischen Belarus geboren und hat nach eigenen Angaben nur die belarussische Staatsbürgerschaft.
Lukaschenko wirft Kirche Propaganda vor
Staatspräsident Alexander Lukaschenko begründete bei einem Pressegespräch die Einreisesperre damit, dass der Erzbischof nach Polen gereist sei, um dort Anweisungen zu erhalten. Der katholischen Kirche warf er zudem vor, Propaganda gegen ihn zu betreiben.
Kondrusiewicz betonte unterdessen in einem Interview, er nehme nur Anweisungen des Papstes und des Vatikanbotschafters entgegen. Polen habe er auf Einladung der dortigen katholischen Kirche besucht. In einem am Donnerstag in der Minsker Kathedrale verlesenen Schreiben bedankte er sich für Gebete für ihn und Solidaritätsbekundungen. Er hoffe auf seine baldige Rückkehr in die belarussische Hauptstadt.
Aktuell hält er sich in Bialystok im Nordosten Polens auf.