Apulischer Bischof fordert mehr Hilfe gegen die Mafia

Kirche auf sich allein gestellt?

Nach dem Vierfachmord der Mafia in der italienischen Provinz Foggia verlangt der dortige Erzbischof Vincenzo Pelvi mehr Unterstützung für die Kirche im Kampf gegen die organisierte Kriminalität.

Italienische Carabinieri vor einer Kirche / © Annamaria Loconsole (dpa)
Italienische Carabinieri vor einer Kirche / © Annamaria Loconsole ( dpa )

Das Erzbistum Foggia-Bovino setze sich für eine Erziehung zu Legalität, Vergeben, Barmherzigkeit und Miteinander ein und bekämpfe Drogenkonsum und Armut, sagte er der Zeitung "Avvenire".

Abrutschen in die Kriminalität

Armut und Arbeitslosigkeit nannte er als Hauptgrund für ein Abrutschen in die Kriminalität. Die Kirche allein könne kriminelle Strukturen nicht bekämpfen. Der Staat sei zwar präsent; "aber das reicht niemals aus", so Pelvi. Man müsse "den Mut haben, zwei Notstände an den ersten Platz zu setzen: die Wohnungs- und die Arbeitsnot".

Am Mittwoch waren der mutmaßliche Mafia-Boss Mario Luciano Romito und sein Schwager Matteo De Palma nahe dem Bahnhof von San Marco in Lamis in einer Clan-Fede erschossen worden. Zudem töteten die Killer zwei Zeugen.


Quelle:
KNA