In einigen Monaten dürfte die Revision abgeschlossen und dem Papst zur Entscheidung vorgelegt werden, erklärte der Bischof. Er äußerte sich zum Auftakt der 21. Konferenzrunde des Kardinalsrates für die Kurienreform bei Radio Vatikan. Das Gremium war von Papst Franziskus wenige Wochen nach seiner Wahl eingerichtet worden, um nach Kritik im Vorkonklave die vatikanische Kirchenverwaltung neu zu ordnen. Dem neun Mitglieder zählenden Kreis, dem sogenannten K9-Rat, gehört auch der Münchner kardinal Reinhard Marx an. Semeraro, Bischof der Diözese Albano, fungiert als Sekretär.
An den bis Mittwochnachmittag dauernden Beratungen will auch Papst Franziskus nach seiner Rückkehr aus Kolumbien teilnehmen. Ihr Ziel sind effizientere und transparentere Strukturen des Vatikanapparates sowie eine engere Zusammenarbeit der Kurienbehörden mit den Ortskirchen in aller Welt.
Bessere Zusammenarbeit
Franziskus habe sich für eine "schrittweise Umsetzung" der Vorschläge des K9-Rates entschieden, sagte Semeraro im Interview des Vatikansenders. Auf Empfehlung des Rates gründete er im Februar 2014 einen Wirtschaftsrat und ein Wirtschaftssekretariat, um die in die Kritik geratene Finanzverwaltung des Vatikan neu zu strukturieren und zu ordnen.
Später rief Franziskus ein Kommunikationssekretariat ins Leben, in dem derzeit die neun verschiedenen vatikanischen Medien wie Radio Vatikan, die Zeitung "Osservatore Romano" oder der Medienrat zu einer neuen Einheit zusammengeführt werden. Zudem wurden mehrere nachkonziliare Päpstliche Räte zu neuen Großbehörden zusammengefasst.
Noch nicht abschließend beraten ist über die künftige Struktur und Organisation der Kongregationen, der großen vatikanischen Ministerien. Man hoffe, "diese Revision in den nächsten Monaten mehr oder weniger abzuschließen. Dann erhält der Papst die Vorschläge hinsichtlich aller Kurienbehörden zur Bearbeitung, und es liegt an ihm, wie und wann er sie umsetzt", so der K9-Sekretär.