Arbeitskreis feiert 50 Jahre Partnerschaft mit Burkina Faso

"Einer trage des anderen Last"

Der Arbeitskreis "Brot für die Welt"-Tikato hat im Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill am Wochenende in Wetzlar das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der Protestantischen Kirchenföderation ODE in Burkina Faso begangen.

Trauer um die Opfer in Burkina Faso / © Harald Oppitz (KNA)
Trauer um die Opfer in Burkina Faso / © Harald Oppitz ( KNA )

Zum Abschluss einer Festwoche würdigten Vertreterinnen und Vertreter von Kirche und Politik in Deutschland und Burkina Faso das langjährige gegenseitige Engagement und die zahlreichen Begegnungen. 

Tikato ist der Name eines Dorfes im Nordosten von Burkina Faso, bei dem 1974 mit einem Regenwasser-Rückhaltebecken das erste Projekt aus Spenden entstand.

Über 200 Projekte

Seither wurde die Entwicklung in dem Dorf mit über 200 Projekten unterstützt. Der Wetzlarer Bürgermeister Manfred Wagner (SPD), Schirmherr der Jubiläums-Feierlichkeiten, erklärte, die Partnerschaft zwischen dem jetzigen rheinischen Kirchenkreis an Lahn und Dill und Burkina Faso habe das biblische Motto "Einer trage des anderen Last" mit Leben gefüllt. 

Symbolbild Alltag in Burkina Faso / © Luca Prestia (shutterstock)
Symbolbild Alltag in Burkina Faso / © Luca Prestia ( shutterstock )

Der Botschafter Burkina Fasos in Berlin, Toro Justin Ouoro, verglich das Engagement der Tikato-Gruppe mit der Geschichte von der Heilung eines Gelähmten, der von den Aposteln Petrus und Johannes kein Geld erhält, aber wieder laufen kann.

Der Direktor der Kirchenföderation ODE, Alain Bako, hob die Bereicherung durch gegenseitige Besuche hervor. Ökumenepfarrerin Alexandra Hans sagte: "Wir danken Gott, dass er Menschen in Burkina und in Deutschland sieht und sie bewegt, hinzuschauen, wo andere Unterstützung brauchen." 

Einen neuen Blick auf die Welt

Die Tikato-Vorsitzende Heidi Stiewink dankte allen Unterstützerinnen und Unterstützern für ihre Spenden und ihren persönlichen Einsatz. Die Tikato-Mitglieder hätten von ihren christlichen Geschwistern in Burkina Faso viel bekommen: "Vertrauen, Gastfreundschaft, Verständnis, Empathie, einen neuen Blick auf die Welt."

Der Wetzlarer Superintendent Hartmut Sitzler machte auf die verbindende Güte Gottes aufmerksam: "Wenn kein Segen von oben kommt, wird nichts wachsen." Wer wolle, dass etwas wachse, müsse zudem bereit sein, sich die Hände schmutzig zu machen und sich hinunterzubeugen.

Bei der 20. Aktion Brückenschlag kamen 9.000 Euro für ein Projekt zusammen, das die Lebensbedingungen der Frauen in der afrikanischen Gemeinde Niou verbessern und ihre Ernährungs- und Nahrungsmittelsicherheit erhöhen soll. Begleitet wurde das Fest von einer Ausstellung über Beispiele aus der Lebenswelt Burkina Fasos und erfolgreiche Projektbegleitungen der letzten 50 Jahre.

Burkina Faso

Kinder in Burkina Faso / © Katrin Gänsler (KNA)
Kinder in Burkina Faso / © Katrin Gänsler ( KNA )

Burkina Faso ("Land des aufrichtigen Menschen") ist ein Binnenstaat in Westafrika. Hauptstadt ist Ouagadougou; zweitgrößte Stadt ist Bobo-Dioulasso. Auf einer Fläche, die etwas größer ist als die alte Bundesrepublik (bis 1990), leben etwa 20 Millionen Einwohner. Rund 60 Prozent von ihnen sind Muslime, etwa 25 Prozent Christen, davon ein Großteil Katholiken; etwas mehr als 7 Prozent sind Anhänger von Naturreligionen.

Quelle:
epd