Argentiniens Regierung begrüßt Sparmaßnahmen der Bischöfe

Eine Hilfe in der Krise?

Die Bischöfe in Argentinien wollen weniger Geld vom Staat. Das hatten sie auf der letzten Bischofskonferenz angekündigt. Der Regierung, die mit einem Peso im Keller und Märkten in Aufruhr kämpft, kommt das entgegen.

Finanzkrise in Argentinien  / ©  Claudio Santisteban (dpa)
Finanzkrise in Argentinien / © Claudio Santisteban ( dpa )

Die argentinische Regierung hat die Ankündigung der katholischen Bischofskonferenz begrüßt, die staatlichen Zuschüsse künftig kontinuierlich zurückführen zu wollen. Es sei wichtig, dass es innerhalb der Bischofskonferenz zu einer Übereinkunft gekommen sei, sagte der für religiöse Angelegenheiten zuständige Staatssekretär Alfredo Albani dem Portal "Telam" am Sonntag Ortszeit.

Zuvor hatten die Bischöfe im Rahmen ihrer Vollversammlung eine Verringerung der staatlichen Unterstützung von sieben Prozent angekündigt. Das entspricht ungefähr 0,005 Prozent des argentinischen Staatshaushaltes.

Auf eine generelle Verringerung der staatlichen Zuschüsse hatten sich Vertreter der Kirche und der Regierung des konservativen Präsidenten Mauricio Macri bereits im Vorfeld geeinigt. Ziel ist es, dass sich der Staat mittelfristig komplett aus der Finanzierung der Bischofskonferenz zurückzieht.

Das Verhältnis zwischen Staat und Kirche war in den letzten Wochen wegen der restriktiven Sparpolitik der Regierung Macri sowie ausbleibenden Erfolgen in der Armutsbekämpfung stark angespannt.

Aufgrund der Wirtschaftskrise hatte die argentinische Regierung vor ein paar Monaten Sparmaßnahmen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbart. Dem Land wurde nach einer starken Abwertung der Landeswährung eine Finanzhilfe von maximal 50 Milliarden Dollar (44 Mrd. Euro) gewährt. Im Gegenzug verpflichtete sich die Regierung, das Haushaltsdefizit schneller abzubauen. Die Krise hob die Arbeitslosenquote mit 9,6 Prozent auf den höchsten Stand seit zwölf Jahren.


Quelle:
KNA