Das Mitglied einer Gruppe von Armenpriestern ("Curas en la Opcion por los Pobres") wolle ein Zeichen der Solidarität mit den Verarmten im Land setzen, wie die Tageszeitung "Pagina 12" berichtet.
Der Hungerstreik habe am Freitag begonnen und solle insgesamt sieben Tage andauern, sagte Padre Paco demnach. Jeden Abend um 19.00 Uhr werde er vor dem Justizpalast eine Messe feiern.
Olveira kritisierte, dass die Armen die Folgen der Inflation besonders zu spüren bekämen: Sie müssten beispielsweise hohe Preise für das Internet zahlen, um die Schulbildung ihrer Kinde zu Hause zu ermöglichen.
Viele Gründe für Rücktrittsforderung
Der Auftakt des Hungerstreiks fiel mit dem 24. März zusammen, jenem Tag, an dem Argentinien traditionell der Opfer der brutalen rechten Militärdiktatur (1976-1983) gedenkt. "Es geht darum, die Flamme der 30.000 Verhafteten und Verschwundenen am Leben zu erhalten", erklärte Olveira.
Es gebe leider viele Gründe, um den Rücktritt des Obersten Gerichtshofs zu fordern: Dazu zähle die politische Verfolgung der ehemaligen Präsidentin (2007-2015) und aktuellen Vizepräsidentin Cristina Kirchner, so der Armenpriester.
Die argentinische Justiz hatte Kirchner vor wenigen Monaten zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein Gericht sah es als erwiesen an, dass die Familie Kirchner gegen Schmiergeldzahlungen von öffentlichen Bauaufträgen profitiert habe. Die konservative Opposition begrüßte das Urteil; Kirchner warf der Justiz vor, sie aus politischen Gründen zu verfolgen.
Wahljahr in Argentinien
In Argentinien wird in diesem Jahr gewählt. Unklar ist, mit welchem Personal das aktuelle linksperonistische Regierungslager um Präsident Alberto Fernandez und Cristina Kirchner ins Rennen geht.
Kirchners Anhänger wollen sie zu einer erneuten Kandidatur bewegen, sie selbst hatte dies zuletzt ausgeschlossen. Auch der konservative Ex-Präsident Mauricio Macri (2015-2019) schloss am Wochenende eine erneute Kandidatur aus.
Laut Umfragen zählt der marktliberale Politik-Außenseiter Javier Milei, der radikale Wirtschaftsreformen fordert, zu den aussichtsreichsten Kandidaten. Das südamerikanische Land leidet unter einer Inflationsrate von 100 Prozent, zudem ist die Armutsrate deutlich gestiegen.