Am 28. Dezember um die Mittagszeit griffen etwa 30 maskierte und schwarz gekleidete Attentäter, die Skimasken trugen, armenische Geistliche, Diakone, Seminaristen und Zivilisten im sogenannten "Kuhgarten" neben dem Patriarchat im südwestlichen Teil des armenischen Viertels an.
"Kuhgarten" wurde gegen wütende Bauunternehmer bewacht
Die mit Stöcken, Tränengasgranaten und Steinen bewaffneten Personen attackierten Armenier, die den "Kuhgarten" des Patriarchats gegen eine mögliche Provokation durch den israelisch-australischen Bauunternehmer Danny Rothman und seinen Partner George Warwar bewachten.
Rothman und Warwar waren verärgert darüber, dass das armenische Patriarchat vor kurzem seine Unterschrift unter einem Pachtvertrag zurückgezogen hatte, der es dem australischen Bauunternehmer erlaubte, ein Luxushotel im "Kuhgarten" zu bauen.
"Jerusalem Post" hält muslimische Araber für Täter
Nach Aussage von Bischof Koryun Baghdasaryan, dem Leiter der Immobilienabteilung des Patriarchats, wurden mehrere schwer verletzte Armenier ins Krankenhaus gebracht und zwei armenische Zivilisten verhaftet.
Über den Vorfall hatten zuerst die "Jerusalem Post" und die armenische Webseite "Israelahayer.com" berichtet. Laut "Jerusalem Post" nahm die Polizei auf beiden Seiten Verhaftungen vor, während "Israelahayer" lediglich zwei verhaftete armenische Zivilisten erwähnte.
Nach Angaben der "Post" handelte es sich bei den Angreifern um muslimische Araber. Das armenische Organ benannte die Angreifer nicht.
Patriarchat sieht Verbindung mit Pachtvertrag-Streit
In einer Erklärung des Patriarchats heißt es: "Dies ist die Antwort, die wir für die Einreichung einer Klage beim Jerusalemer Bezirksgericht in der Kuhgarten-Angelegenheit erhalten haben."
Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Altstadt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Pachtvertrag zwischen dem Patriarchat und dem jüdisch-australischen Privatinvestor kommt.
Die Diözese der Armenisch-Apostolischen Kirche in Deutschland erklärte zu dem Vorfall, dieser müsse durch Polizei und Regierung umfassend untersucht werden, um die Hintergründe zu klären.
Armenische Christen warnen vor Untergang ihres Viertels
Die armenische Gemeinschaft kämpfe nicht nur um ihre Rechte, sondern auch um ihre Existenz in dem als "Kuhgarten" bekannten Bereich im Südwesten der Altstadt.
Die Armenier rufen daher die Weltgemeinschaft dazu auf, ihnen beizustehen und das armenische Viertel vor einem gewaltsamen Untergang zu bewahren.