Wechsel an der Spitze von Renovabis

Auf Hartl folgt Schwartz

Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis mit Sitz in Freising bekommt einen neuen Hauptgeschäftsführer. Thomas Schwartz (57), ehemaliger Pfarrer in Mering und Honorarprofessor für Wirtschaftsethik an der Universität Augsburg.

Thomas Schwartz / © Dieter Mayr (KNA)
Thomas Schwartz / © Dieter Mayr ( KNA )

Er folgt ab 1. Oktober dem gleichfalls aus dem Bistum Augsburg stammenden Christian Hartl (56) nach. Dieser hatte die Hilfsorganisation seit 2016 geleitet und kehrt nun in seine Heimatdiözese zurück. Dort wird der promovierte Theologe, der zuvor lange in der Priesterausbildung tätig war, Geistlicher Direktor des Exerzitienhauses Leitershofen.

Die offizielle Stabübergabe nimmt am Donnerstagabend der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, in Berlin vor. Dort geht nach zwei Tage der 25. Internationale Kongress Renovabis unter dem Motto "Alle sollen eins sein. Ökumene in Mittel- und Osteuropa - Aufgabe und Bereicherung" zu Ende.

Schwartz wurde 1964 in Landstuhl in der Pfalz geboren. Nach dem Studium der Theologie in Münster, Augsburg und in Rom empfing er dort 1990 die Priesterweihe. Danach wirkte er zunächst als Kaplan, nach seiner Promotion in Freiburg als Hochschulpfarrer in Augsburg. Seit 2010 war er Pfarrer in Mering bei Augsburg. Von 2005 bis 2014 lehrte der Priester als Professor für Angewandte Ethik an der Hochschule Augsburg, seit 2014 ist er Honorarprofessor für Wirtschaftsethik an der Uni Augsburg. Mit dem Wissenschaftler Harald Lesch machte er zudem TV-Sendungen und Bücher.

"Glaubwürdiger Dialogpartner"

Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte Schwartz, Renovabis sei über die Jahre zu einem "glaubwürdigen Dialogpartner" mit den Kirchen in Mittel- und Osteuropa und mit der Zivilgesellschaft geworden. "Dies zu vertiefen, sehe ich als Chance." Das Hilfswerk sollte jenseits von kirchlichen, sozialen, edukativen und kulturellen Projekten das Miteinander stärken. Es gehe darum, vertrauensvoll reden zu können, ohne sein Gegenüber in Verdacht zu haben, häretisch, überkatholisch oder anders zu sein.

Seiner Ansicht nach verlangt dies Fingerspitzengefühl und die Bereitschaft, sich etwas erzählen zu lassen und nicht "besserwessimäßig" zu sagen, was falsch oder richtig ist. Nötig seien Plattformen für Gespräche, um mitzuhelfen, in der Gesellschaft Frieden und Gerechtigkeit zu fördern. "Christen verkünden die Botschaft Jesu dort am deutlichsten, wo sie das glaubwürdig unterstützen", so der Priester.


Quelle:
KNA