Führungskräfte der Erzdiözese könnten am Freitag auf dem Roncalliplatz neben der Kathedrale und am Samstag und Sonntag vor dem Amts- und Wohnsitz von Woelki in der Kardinal-Frings-Straße sich bei "Beichtmüttern" zu ihrer Schuld im Umgang mit Missbrauchsfällen bekennen, erklärte Maria 2.0 am Donnerstag in Köln.
Neue Untersuchung in Auftrag gegeben
Das Erzbistum Köln hatte am vergangenen Freitag mitgeteilt, das von Woelki Ende 2018 bei der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) beauftragte Gutachten über mögliches Fehlverhalten von Bistumsverantwortlichen im Umgang mit Missbrauchsfällen wegen methodischer Mängel nicht zu veröffentlichen. Stattdessen wurde der Kölner Strafrechtsexperten Björn Gercke mit einer neuen Untersuchung beauftragt. Maria 2.0 wirft Woelki vor, mit der Nichtveröffentlichung des Erstgutachtens Täter und Vertuscher von sexualisierter Gewalt im Erzbistum schützen zu wollen.
Neue Expertise bis März 2021
Gercke will bis spätestens 18. März 2021 eine neue Expertise vorlegen. "Das Gutachten wird für das Erzbistum ungemütlich werden", sagte er zu Einwänden, der Erzbischof wolle Erkenntnisse zurückhalten. Der Kardinal betonte mit Blick auf die neue vergebene Studie: "Ich erwarte keine Schonung - im Gegenteil."