In den vergangenen Jahren habe sich "ein so gutes Verhältnis unserer Geistlichen und unserer Gläubigen entwickelt, dass eine Entflechtung unserer Gemeinden und ihrer wechselseitigen Kontakte de facto gar nicht möglich ist", sagte Augoustinos der in Weimar erscheinenden evangelischen Wochenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe 3. Februar).
Streit um Anerkennung
Die russisch-orthodoxe Kirche hatte im vergangenen Herbst die Kirchengemeinschaft mit dem Patriarchat von Konstantinopel aufgekündigt. Ihre Bischöfe dürfen demzufolge auch nicht mehr an den Sitzungen der OBKD teilnehmen.
Hintergrund der Spaltung ist die Anerkennung einer selbstständigen orthodoxen Kirche in der Ukraine durch den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Weltkirche. Das Moskauer Patriarchat betrachtet dagegen weiterhin die Ukraine als eine unter seiner kirchlichen Oberhoheit stehende Region.
"Konfliktlösung rückt näher"
Augoustinos erklärte, entgegen anderslautenden Meldungen habe bisher keine Bischofssynode der übrigen selbstständigen orthodoxen Kirchen gegen die Entscheidung des Ökumenischen Patriarchats Stellung genommen.
"Wenn die Einsicht der russischen kirchlichen und staatlichen Stellen in die Notwendigkeit der kirchlichen Unabhängigkeit der Ukraine gewachsen sein wird, rückt die Lösung des Konfliktes immer näher", meinte der OBKD-Vorsitzende.