Augsburger Priester räumt Missbrauch ein

"Erhebliche Grenzverletzung"

Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat einen 68-jährigen Pfarrer und Dekan von seinen Ämtern entpflichtet und in den Ruhestand versetzt.  Er bat die Gläubigen um das Gebet für die Opfer sexualisierter Gewalt.

Symbolbild Missbrauch in der katholischen Kirche / © Jan Woitas (dpa)
Symbolbild Missbrauch in der katholischen Kirche / © Jan Woitas ( dpa )

Über die Gründe wurden die betroffenen Gläubigen im Dekanat Nördlingen durch einen in allen Sonntagsgottesdiensten verlesenen Brief des Bischofs informiert. Der Pfarrer war demnach durch einen am 6. November beim Bistum eingegangenen Brief des sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen beschuldigt worden.

Tat eingeräumt

Im Gespräch mit dem Generalvikar und der diözesanen Missbrauchsbeauftragten habe er die "schon mehrere Jahrzehnte zurückliegende Tat" an einer früheren Wirkungsstätte "vollumfänglich eingeräumt". Die Missbrauchsbeauftragte habe den Fall zur Prüfung der strafrechtlichen Relevanz umgehend an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Für das kirchenrechtliche Verfahren sei die Glaubenskongregation in Rom informiert worden.

Der Brief schildere "eine unbestreitbar erhebliche Grenzverletzung", schrieb der Bischof und zeigte sich bestürzt. Zugleich bat er die Gläubigen um das Gebet für die Opfer sexualisierter Gewalt. Diese fühlten sich oft erst nach langen Jahren in der Lage, sich über das, was ihnen angetan worden sei, zu äußern. Seine Gebetsbitte gelte aber auch für den Stadtpfarrer, "der jahrzehntelang mit hohem Einsatz und großer Anerkennung seinen seelsorgerlichen Dienst in unserer Diözese geleistet hat", so Zdarsa.


Bischof Konrad Zdarsa / © Barbara Mayrhofer (KNA)
Bischof Konrad Zdarsa / © Barbara Mayrhofer ( KNA )
Quelle:
KNA