"Das würde nur im individuellen Fall Sinn machen, also nur bei den betroffenen Personen, die aufgrund von Vorerkrankungen geschwächt sind. Hier sollte das Risiko eines schweren Verlaufs im Falle einer Ansteckung möglichst minimiert werden und daher wäre für betroffene Personen ratsam, das Fasten auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben", sagte Khorchide am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Münster. Laut Koran bestünde auch die Möglichkeit, in solchen Fällen das Fasten durch eine Art Spende zu ersetzen.
Einschränkungen an Ramadan
Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, müssten allerdings Einschränkungen hingenommen werden, betonte Khorchide. Das gelte etwa für die im Ramadan üblichen Nachtgebete in den Moscheen sowie die gemeinschaftlichen Abendessen nach Sonnuntergang (Iftar) in den Gotteshäusern oder mit Bekannten. Betroffen davon sei ebenfalls das dreitägige Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan ('Id al Fitr).
Ähnlich hatte sich am Mittwoch der Zentralrat der Muslime geäußert. Der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek forderte die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Die Unversehrtheit des Körpers genieße auch unter religiösen Gesichtspunkten oberste Priorität.
Der Ramadan beginnt in diesem Jahr am kommenden Dienstag und endet am 12. Mai. An Corona erkrankte Muslime sind wie andere Kranke auch vom Fastengebot ausgeschlossen.