Aussendungsgottesdienst in Altenberg setzt starkes Zeichen

"Wenn nicht jetzt, wann dann?"

Für Frieden im Großen wie im Kleinen: Diözesanjugendseelsorger Schwaderlapp hat im traditionsreichen Gottesdienst zur Aussendung des Altenberger Lichtes an die Berufung jedes Menschen erinnert - jetzt sei die Zeit der Gnade.

Aussendungsfeier Altenberger Licht / © Henning Martin Schoon (privat)
Aussendungsfeier Altenberger Licht / © Henning Martin Schoon ( privat )

Das Altenberger Licht als Zeichen des Friedens, der Versöhnung und der Verständigung war bei der Vigil am Vorabend zum ersten Mai entzündet worden.

Das Licht entstand 1950 nach den Schrecknissen des zweiten Weltkriegs als Zeichen der katholischen Jugend für Versöhnung und Frieden in Europa. Die Aussendung und die Weitergabe des Altenberger Lichts heutzutage soll vor allem jungen Menschen ihre Verantwortung für die Schöpfung, die Welt, die Gesellschaft, die Kirche ins Bewusstsein rufen.

Altenberger Licht 2024 / © Jugendseelsorge im Erzbistum Köln (AL)
Altenberger Licht 2024 / © Jugendseelsorge im Erzbistum Köln ( AL )

Zu Beginn der Messe an diesem Mittwoch wurde das Licht in den vollbesetztes Altenberger Dom gebracht. Das Motto lautet in diesem Jahr "Die Zeit ist reif. Jetzt ist die Zeit der Gnade". 

Vollbesetzter Dom und internationale Gäste

Viele Gruppen wie die Pfadfinder und Jugendliche waren in den Dom gekommen, besonders war die Begegnung mit einer Gruppe von 15 Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus dem Partnerbistum Tokyo/Japan. Die Jugendlichen nahmen nicht nur am Programm und an den Gottesdiensten teil. Mit einer feierlichen Teezeremonie (Sadou), einem Kurs in Schönschrift (Kanji writing) und dem bekannten Papierfalten (Origami) brachten sie ein Stück japanischer Kultur aus ihrer Heimat mit.

In seiner Predigt ging Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp auf das Motto ein, besonders auf das Zitat aus dem zweiten Korintherbrief "Jetzt ist die Zeit der Gnade" des Apostels Paulus: "Wir sind nicht für uns selber da. Wir haben eine Berufung zueinander, eine Berufung füreinander. Daraus leben wir. Das ist ganz, ganz tief in unserer DNA drin." Die Aussendung des Altenberger Lichtes sei dafür ein Zeichen: "Ich nehme das Licht mit, um es anderen zu geben. Ich nehme meine Berufung für die Welt, für andere Menschen an."

Im Kleinen die Welt gottähnlicher machen

Da die Welt doch ein sehr großer Begriff sei, "müssen wir zusehen, wie wir diese schwierige Welt runterbrechen auf eine händelbare Größe", so Schwaderlapp, es ginge nicht darum, ein Superheld zu sein. Aber diese Berufung könne jeder in seiner Community, in seinem Umfeld leben und die Welt so etwas besser machen, so Schwaderlapp. Christen sollten nach Kräften dazu beizutragen, "dass diese Welt verwandelt wird in eine menschlichere, in eine glücklichere Welt, in ein kleines Stück Himmelreich." Daher sei es gut, die Aussendung mit einer Eucharistiefeier zu begehen: "Wer das Altenberger Licht gleich mitnimmt, sagt 'Ja' zu dieser Berufung. Und wer 'Ja' zu dieser Berufung sagt, sagt 'Ja' zu Gott, sagt 'Ja' zur Welt, sagt 'Ja' zu seiner eigenen Würde!"

Altenberger Dom / © Manninx (shutterstock)

Am Ende der Messe sang die Pfadfindergruppe aus Japan ein Marienlied in ihrer Sprache, das mit großem Applaus bedacht wurde. 

Aussendung immer am 1. Mai

Dann wurde das Altenberger Licht ausgesendet mit den Worten "Die Zeit ist reif!". Die Welt und die Kirche bräuchten die Hände, die Herzen der Menschen, um sie zu verwandeln. Wer dieses Licht mitnehme, nehme einen Auftrag an, das Licht solle Menschen zusammenfahren und sorge für neuen Eifer für die Welt, die Menschen und für Gott. 

Die Aussendungsworte wurden mit deutlichem Applaus entgegengenommen. Mit dem Lied "Mögen die Straßen uns zusammenführen" endete der stimmungsvolle Gottesdienst. 

Die Aussendung des Altenberger Lichtes wird immer am 1. Mai mit einer Eucharistiefeier im Altenberger Dom gefeiert. In diesem Jahr lag die musikalische Gestaltung bei der Altenberger Projektband und Altenberger Background Singers; an der Orgel war Rolf Müller.

Quelle:
DR