Turiner Grabtuch wird für Gebet in Corona-Krise gezeigt

Außerordentliche Andacht

​Das Turiner Grabtuch wird am Karsamstag zu einer außerordentlichen Andacht in der Corona-Krise gezeigt. Das Gebet mit dem Turiner Erzbischof Cesare Nosiglia vor dem Grabtuch übertragen Soziale Medien und das Fernsehen.

Zwei Schwestern beten vor dem Turiner Grabtuch (KNA)
Zwei Schwestern beten vor dem Turiner Grabtuch / ( KNA )

Erzbischof Cesare Nosiglia erklärte, er komme damit vielen Bitten von Gläubigen nach, die "im Vertrauen auf Gottes Güte und Barmherzigkeit" um ein Ende der Pandemie beten wollten. Papst Franziskus schrieb in einem Brief an Nosiglia, die Katholiken sollten diese Tage "in innerer Verbundenheit mit dem Leiden Christi leben, um die Gnade und Freude seiner Auferstehung zu erfahren".

Im Antlitz des Mannes auf dem Grabtuch könne man auch die Gesichter der unzähligen Kranken erkennen, besonders der verlassensten, so der Papst in dem am Karfreitag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben. Auch erinnere das Abbild des Gekreuzigten an die Opfer von Kriegen und Gewalt, Sklaverei und Verfolgungen.

Gebet wird übertragen

Das Gebet mit Erzbischof Nosiglia wird über Social-Media-Kanäle und im Fernsehen übertragen. Eine persönliche Teilnahme von Gläubigen ist wegen der Ausgangsbeschränkungen in Italien nicht möglich.

Das Grabtuch, eine der bekanntesten Reliquien der katholischen Kirche, zeigt die Spuren eines gefolterten und gekreuzigten Mannes. Der Ursprung des 4,30 mal 1,10 Meter großen Leinens und das Zustandekommen des Abdrucks wird unter Forschern kontrovers diskutiert. Vielen Gläubigen gilt es als das Tuch, in dem Jesus von Nazareth nach der Kreuzigung begraben wurde. Seit dem 16. Jahrhundert befindet es sich im Dom von Turin. Aus konservatorischen Gründen wird es nur selten gezeigt.


Quelle:
KNA