Ausstellung in Lindlar ist Schwester Anna Huberta gewidmet

Von Mechernich nach Indien

Schwester Anna Huberta ist als junge Frau nach Indien gezogen und hat dort die Ordensgemeinschaft "Society of the Helpers of Mary" gegründet. Ihr wird nun in Lindlar eine Ausstellung gewidmet. Dafür ist eine Besucherin weit angereist.

Schwester Anna Huberta Roggendorf (l.) in Indien (Indienhilfe Köln)

DOMRADIO.DE: Sie sind extra zur Eröffnung der Ausstellung im Lindlarer Rathaus an diesem Freitag angereist. Wie ist denn die Situation der Christen in Indien aktuell?

Schwester Pushpy / © Martin Kramm (Indienhilfe Köln)

Schwester Pushpy (Generaloberin der "Society of the Helpers of Mary" in Indien): Es gibt viele Probleme mit den Christen in Indien. Manchmal werden christliche Einrichtungen und Kirchen angegriffen. Was uns als Gesellschaft der Helferinnen Mariens betrifft, so arbeiten wir für die Armen und in den Slums in verschiedenen Teilen Indiens. Wir haben diese Probleme nicht erlebt.

DOMRADIO.DE: Die "Helpers of Mary" wurden vor 80 Jahren von Mutter Anna Huberta gegründet, einer deutschen Nonne, die in der Nähe von Köln unter dem Namen Getrud Roggendorf aufgewachsen ist und nach Indien zog, um armen und leidenden Kindern zu helfen. Was ist die Aufgabe Ihrer Kongregation heute?

Schwester Pushpy: Wir verfolgen heute immer noch dieselbe Mission in der Betreuung armer, verlassener Kinder. Außerdem arbeiten wir zusammen mit dem "Women's Empowerment", wir kümmern uns um die Alten, um Menschen, die von der Hansen-Krankheit (Lepra, Anm. d. Red.) betroffen sind. Wir haben auch Kinder, die HIV-positiv sind und wir führen nachhaltige Projekte für die Menschen durch.

DOMRADIO.DE: Die Arbeit Ihrer Kongregation umfasst besonders auch die Unterstützung für junge Frauen und Mädchen, oder?

Schwester Pushpy: Ja. Es gibt viele Hindernisse, mit denen Frauen in Indien konfrontiert sind. Wir setzen uns für die Verbesserung der Situation der Frauen in den Slums ein. Und für die Jugendlichen haben wir mit Schulungen und verschiedenen Kursen begonnen, sodass sie nach der zehnten bis zwölften Klasse eine Ausbildung erhalten, um bessere Bürger und bessere Frauen für ihre Zukunft zu werden. Das ist unsere Vision.

DOMRADIO.DE: Sie sind nach Köln gekommen, um die Beziehungen Ihres Ordens in Deutschland zu stärken. Welche Ziele haben Sie bei diesem Besuch?

Schwester Pushpy: Wir haben in Lindlar eine Ausstellung über unsere Gründerin Mutter Anne Huberta, weil wir in Köln durch die "IndienHilfe Köln e.V." eine echte Wurzel haben. Sie unterstützen uns. Es ist eine Ausstellung über unsere Gründerin und über unsere Aktivitäten in Indien. Ich bin also sehr glücklich und freue mich sehr auf diese Feier. Ich wurde gebeten, die Eröffnungsfeier zu gestalten, und ich freue mich sehr, ein Teil davon zu sein.

DOMRADIO.DE: Was werden die Besucher in der Ausstellung sehen?

Ordensschwester Anna Huberta Roggendorf bei einem Deutschlandbesuch 1968 (KNA)
Ordensschwester Anna Huberta Roggendorf bei einem Deutschlandbesuch 1968 / ( KNA )

Schwester Pushpy: Es ist eine Ausstellung über unsere Gründerin, Mutter Anna Huberta und über unsere Arbeit von den "Helpers of Mary" in Indien für die Armen und Bedürftigen. Es gibt unter anderem einige Präsentationen über unsere Arbeit in Indien, aber auch in Äthiopien, Kenia und Tansania.

DOMRADIO.DE: Was bedeutet die Unterstützung der "IndienHilfe Köln" für Sie und Ihre Gemeinde?

Schwester Pushpy: Sie haben Tausenden von Kindern bei ihrer Ausbildung geholfen, sie haben uns beim Bau von Häusern für sie geholfen, bei der Stärkung der Rolle der Frau, bei der Pflege älterer Menschen und beim täglichen Leben. Viel, viel haben sie uns geholfen. Wir werden ihnen immer dankbar für ihre Hilfe sein.

Das Interview führte Karl Kessen.

Quelle:
DR