Kirchenführer haben die Aufstellung von Porträts hinduistischer Göttinnen in einer katholischen Schule in Indien verurteilt. "Das ist ein ernster Grund zur Sorge", sagte der Bischof der Diözese Jhabua, Peter Rumal Kharadi, laut asiatischem Nachrichtendienst Ucanews (Dienstag). Er verurteilte die gezielten Angriffe auf eine christliche Schule, die seit über einem Vierteljahrhundert Bildung vermitteln würde.
Hindunationalistische Studenten gegen Petrus
Die weiterführende Schule St. Peter Higher Secondary School der Diözese Jhabua liegt im Bundesstaat Madhya Pradesh in Zentralindien. Etwa 50 Aktivisten der Studentenorganisation der regierenden rechtsgerichteten pro-hinduistischen "Indischen Volkspartei" (BJP) waren vergangenen Samstag in die Bildungsstätte eingedrungen. Sie forderten die Schulleitung auf, Statuen des Heiligen Petrus und der Gottesmutter Maria zu entfernen. Stattdessen stellten sie Porträts der Göttin Saraswati auf, die im Hinduismus als Schutzpatronin des Wissens und der Bharat Mata - der Mutter Indiens - gilt.
In den vergangenen Wochen kam es laut Ucanews im Bundesstaat Madhya Pradesh bereits zu zwei ähnlichen Aktionen. Einmal wurden Schüler einer katholischen Schule gezwungen, an einer von Hindunationalisten organisierten Veranstaltung teilzunehmen. Im zweiten Fall stürmten Aktivisten das Gelände einer Klosterschule in der Diözese Sagar. Sie forderten Maßnahmen gegen die Schulleiterin, Ordensfrau Catherine Vattoly, zu ergreifen, weil sie angeblich die religiösen Gefühle hinduistischer Schüler verletzt habe. Es heißt, dass die Polizei auf Druck der Aktivisten Anzeige gegen die Vattoly erstattet habe.