Ausstellung über DDR-Punks im Humboldt Forum zu sehen

"Punk in der Kirche"

Im Berliner Humboldt Forum wird seit Sonntag die Geschichte von Punks in der DDR beleuchtet. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der jugendlichen Subkultur zwischen Aufbegehren, Verfolgung und Beharren.

Ausstellung über DDR-Punks im Humboldt Forum zu sehen / © Ljupco Smokovski (shutterstock)
Ausstellung über DDR-Punks im Humboldt Forum zu sehen / © Ljupco Smokovski ( shutterstock )

Wie das Stadtmuseum in Berlin mitteilte, führt der Themenbereich die Besucher in den Kirchenraum hinein, den die Punks für sich als Konzert- und Freiraum erringen konnten. Die Ausstellung trägt den Titel: "Punk in der Kirche. Ost-Berlin 1979-89".

Zu sehen seien zahlreiche Exponate wie Schmuckaccessoires, Musikkassetten oder eine originale Punk-Lederjacke. Ein dreiminütiger Film erzähle die Geschichte der Ost-Berliner Punkbewegung und zeige historische Fotografien. 

Musik spielte eine große Rolle für den Punk

Zu hören seien auch einige der bekanntesten Punksongs aus dem Osten wie "Nazis wieder in Ost-Berlin" von Namenlos oder "Wir wollen immer artig sein" von Feeling B. Die Schau ist Teil der Ausstellung "Berlin Global". 

Die ersten Punker in der DDR tauchten nach Angaben des Stadtmuseums Ende der 1970er Jahre in Ost-Berlin auf. Sie trafen sich
am Alexanderplatz, im Plänterwald und auf der Straße. Was im Westen als Provokation galt, sei in der DDR ein Angriff auf den Staat gewesen und wurde bekämpft. Wie in vielen subkulturellen Jugendgruppen habe Musik eine große Rolle gespielt.

Friedliche Revolution in der DDR

In Leipzig versammelten sich am 4. September 1989 - einem Montag - rund 1000 Menschen vor der Nikolaikirche und forderten unter anderem Reisefreiheit. Daraus entstanden die Montagsdemonstrationen. Bei der größten am 9. Oktober 1989 protestierten 70.000 Menschen in Leipzig friedlich gegen das SED-Regime. Es setzt sich der Ruf "Wir sind das Volk - keine Gewalt" durch. Die sächsische Stadt befand sich an diesem Tag im Belagerungszustand. Polizei, Stasi, Armee und paramilitärische Kampfgruppen waren aufgefahren, um den Montagsdemonstrationen ein gewaltsames Ende zu machen.

DDR-Bürger strömen am 11.11.1989 durch den neuen Grenzübergang an der Bernauer Straße / © Wolfgang Kumm (dpa)
DDR-Bürger strömen am 11.11.1989 durch den neuen Grenzübergang an der Bernauer Straße / © Wolfgang Kumm ( dpa )
Quelle:
epd