Sie hatten sich die erst kürzlich zugänglich gemachten Akten aus dem Pontifikat Pius' XII. (1939-1958) angesehen. Andere Einrichtungen wie das Apostolische Archiv und jene des Staatssekretariats waren bereits am Wochenende geschlossen worden.
Kollegen aus Israel und den USA gar nicht angereist
Zuletzt habe man die Zahl der Zugänge von knapp 20 auf sieben Personen reduziert und darauf geachtet, dass zwischen den Anwesenden im Lesesaal mindestens ein Stuhl frei blieb, sagte Elisabeth-Marie Richter vom Seminar für Kirchengeschichte der Universität Münster der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Gerade erst haben wir ein Gefühl für die neuen Bestände bekommen", fügte sie hinzu. Sie bedauere die ungeplante frühere Rückreise nach Deutschland.
Kollegen aus Israel und den USA etwa waren wegen Reisewarnungen für Italien zu der lange erwarteten Archivöffnung gar nicht erst angereist. Allein der US-Historiker David Kertzer bleibt in Rom; er hat derzeit ein Sabbatjahr und deswegen keine Lehrveranstaltungen.
Archive bleiben bis 3. April geschlossen
Über die Arbeitsbedingungen in den Vatikanarchiven zeigten sich Richter und ihr Kollege Matthias Daufratshofer unterdessen erfreut. Noch fehlende digitale Inventare seien im Lauf der ersten Woche nachgereicht worden, zudem seien die Mitarbeiter sehr hilfsbereit gewesen.
Entsprechend den bisherigen Erlassen der italienischen Regierung bleiben auch die Vatikan-Archive zunächst bis Freitag, 3. April geschlossen. Da anschließend die Karwoche vor Ostern beginnt, rechnen Richter und Daufratshofer mit einer Rückkehr nach Rom erst nach Ostern.