Es gehe um sein Verhalten in dieser Zeit. Die Kirche habe "keine Angst vor der Wahrheit", sagte Kurienkardinal Jose Tolentino Calaca de Mendonca im Vorfeld. Die Öffnung sei ein historischer Moment - nicht allein wegen des Papstes, sondern weil es um internationale Geschichte zweier wichtiger Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts gehe, so der Leiter der vatikanischen Bibliothek und des Archivs.
Von den mehr als zwei Millionen Faszikeln allein im Archiv des Staatssekretariats zum Pontifikat von Pius XII. sind nach Vatikanangaben inzwischen 1,3 Millionen digitalisiert und teils verschlagwortet. Darunter ist auch die Korrespondenz während der Kriegszeit zwischen dem Vatikan und der Nuntiatur in Berlin sowie mit dem deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl.
Seit Bekanntgabe der Öffnung der Pius-XII.-Archive durch Benedikt XVI. (2005-2013) hatten Mitarbeiter der Vatikan-Archive das Material neun Jahre lang aufbereitet, damit Geschichtsforscher damit arbeiten können. Vor gut einem Jahr hatte Papst Franziskus entschieden, die Archive zum 81. Jahrestag der Wahl Eugenio Pacellis zum Papst am 2. März zu öffnen. (KNA / 01.03.20)