"Worte erschaffen Welten", sagte Bätzing in seiner Predigt am ersten Weihnachtstag laut Manuskript. "Ohne ehrliche Worte, die neues Vertrauen wecken, kommt kein Friede zustande; nicht im Kleinen und schon gar nicht im Großen", sagte der Limburger Bischof.
Worte könnten jedoch nicht nur Welten erschaffen, sagte Bätzing. "Unsere Worte schaffen es auch, Welten in Trümmer zu legen", beklagte er. "Versprechen werden gebrochen, große Worte gemacht, Worte verletzen - ob mit oder ohne Absicht", so der Limburger Bischof, der selbstkritisch anmerkte: "Auch meine Worte haben Menschen enttäuscht."
Jesus beim Wort nehmen
Viele dramatische Entwicklungen heute hätten ihren Grund darin, "dass sich hehre Worte im Nachhinein als Täuschung, Taktik oder glatte Lüge erwiesen haben", sagte Bätzing. Einmal gesätes Misstrauen treibe Keile zwischen Menschen, Gruppen und Völker.
"Wenn Sie mich fragen, wie ich Weihnachten auf den Punkt bringe, dann sage ich: Jesus - Gottes Ehrenwort", betonte der Bischof. Denen, die in Angst und Schrecken leben müssten und keinen Ausweg sähen, gebe er Zukunftsmut. Jesus sei Gottes "schönstes, tiefstes und letztes Wort" an die Menschen. Er stehe für eine Welt ein, in der es gerecht und menschlich zugehe. Alle, die ihn beim Wort nähmen, seien "auf dem besten Weg, Kinder Gottes zu werden".
Schöpfung durch das Wort
Ihm habe es immer schon eingeleuchtet, was die Heilige Schrift mit Schöpfung meine, wenn es heiße "Gott sprach und es wurde...". Bätzing verwies auch auf eine Stelle im Neuen Testament: "Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist." (Joh 1,3).
Das nehme "den tiefen Einsichten der Forschung über die Entstehung des Kosmos nichts von ihrem Wert", sagte Bätzing. Laut einer weiteren Bibelstelle trage Gott "das All durch sein machtvolles Wort" (Hebr 1,3). Dies geschehe "jeden Augenblick", gab sich der Bischof überzeugt.