Bätzing sieht Deutsche Kirchenreformer durch Weltsynode gestärkt

Keine Sonderrolle der deutschen Bischöfe

Die Weltsynode in Rom nähert sich dem Ende. Viele Bischöfe nutzen die Gelegenheit, sich vor der Abstimmung über das Schlussdokument noch einmal zu positionieren. Viele tun das im Hintergrund - und manche auch öffentlich.

Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei einer Messe während der Weltsynode am 21. Oktober 2024 im Vatikan. / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei einer Messe während der Weltsynode am 21. Oktober 2024 im Vatikan. / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Der deutsche Bischofskonferenz-Vorsitzende Georg Bätzing sieht die Bemühungen um eine Kirchenreform in Deutschland durch die aktuelle Weltsynode im Vatikan gestärkt. Die von Rom geforderte Durchsetzung synodaler Beratungen auf allen Ebenen verschaffe dem deutschen Synodalen Weg Rückenwind. 

Daher werde man in Deutschland ein "nationales synodales Gremium" einrichten, das mit dem allgemeinen Kirchenrecht und mit den Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) übereinstimme. Der Limburger Bischof äußerte sich am Freitagnachmittag bei einer Veranstaltung des Verlags Herder (Freiburg) und der Deutschen Vatikan-Botschaft in Rom.

Reformprojekt in Deutschland

Bätzing betonte, das deutsche Reformprojekt Synodaler Weg sei 2019 in einer Situation gestartet, in der die katholische Kirche in
Deutschland von Kirchenspaltung bedroht gewesen sei. Damals habe die reale Gefahr bestanden, dass die katholischen Laien unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals den Bischöfen das Vertrauen entziehen. Die Gefahr dieses Schismas sei durch die Reformbemühungen des Synodalen Wegs gebannt worden.

Pileoli in den Händen von Bischöfen bei einer Messe während der Weltsynode / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Pileoli in den Händen von Bischöfen bei einer Messe während der Weltsynode / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )


Bei der knapp vierwöchigen Weltsynode in Rom, die an diesem Sonntag endet, hätten die deutschen Bischöfe bewusst keine Sonderrolle gespielt, betonte Bätzing. Dennoch hätten einige von ihnen die Ideen des deutschen Synodalen Wegs in der Versammlung eingebracht.

Debatte um Frauenämter hat sich durchgesetzt

Zur Debatte um die Zulassung von Frauen zu Weiheämtern in der katholischen Kirche sagte Bätzing: "Der Versuch, dieses Thema aus der synodalen Debatte auszulagern, ist gescheitert." Das Thema liege auf dem Tisch, es brauche kreative Lösungen, um Frauen in Weiheämter wie dem Diakonat oder dem Priesteramt aufzunehmen. Die das fordern, seien nicht mehr bereit, sich mit Auswegen und Alternativen abspeisen zu lassen.

Ihn persönlich habe die Begegnung mit Frauen, die sich zu einem Weiheamt in der Kirche berufen fühlten, tief bewegt und verändert, erklärte Bätzing. Es reiche nun nicht mehr, in historischen Kommissionen die Frage zu klären, ob und welche Form des Diakonats es in der Kirchengeschichte gegeben habe.

Damit reagierte er auf eine Erklärung des vatikanischen Glaubenspräfekten, Kardinal Victor Fernandez. Dieser hatte dazu
aufgefordert, die Frage im Rahmen einer vom Papst bereits 2020 eingesetzten historischen Forschungskommission zu klären.

Quelle:
KNA