Er hoffe, dass die Bischöfe auf die vielfältigen Fragen eines christlichen Beziehungs- und Familienlebens in drei Wochen eine weltweit vermittelbare Antwort fänden, so Ehrenlechner.
"Lebenswirklichkeit junger Menschen beachten"
"Gerade weil die Lebensrealitäten weltweit so unterschiedlich sind, fänden wir es sehr unbefriedigend, wenn am Schluss nur eine Empfehlung zu einem etwas großzügigeren Umgang mit geschiedenen und wiederverheirateten Menschen stünde", sagte Ehrenlechner weiter. "Natürlich sehen wir hier auch Handlungsbedarf, aber die Herausforderungen sind vielfältiger und gerade die Lebensrealitäten junger Menschen kamen im Vorbereitungsdokument kaum zur Sprache."
Kulturelle Unterschiede zwischen Ortskirchen sollten berücksichtigt werden
Stattdessen wünsche er sich eine Akzeptanz der weltweiten Unterschiede, so dass die einzelnen Ortskirchen auf der Grundlage des christlichen Glaubens je eigene Diskussionen darüber führen können, wie die Gläubigen ihr Beziehungsleben aus christlicher Verantwortung heraus gestalten können. "Einheit ist mehr als Einheitlichkeit", betonte Ehrenlechner und ergänzte: "Wir wünschen uns, dass die Kirche auch für junge Menschen wieder eine glaubwürdige und wichtige Instanz der Wertevermittlung sein kann. Darum erhoffen wir uns von der Synode, dass sie kulturelle Unterschiede zwischen den Ortskirchen akzeptiert und in ihrem jeweiligen Kontext mehr auf das Gewissen der Gläubigen statt auf die Vermittlung einzelner Verbotsnormen setzt."
Westliche Gesellschaft toleranter gegenüber homosexueller Partnerschaft
So werde die Ablehnung homosexueller Partnerschaften in westlichen Gesellschaften von einer breiten Mehrheit der jungen Gläubigen nicht mehr akzeptiert. "Wir setzen uns für die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Beziehungen ein. Diese Haltung, auch wenn wir sie richtig finden, können und wollen wir anderen Ortskirchen aber nicht aufdrängen. Was wir brauchen, ist mehr Mut zur Vielfalt, auch zwischen verschiedenen Ortskirchen."