Wegen Geldwäsche-Verdachts haben Beamte in Bolivien eine Hausdurchsuchung bei dem aus Deutschland stammenden emeritierten Bischof von San Ignacio de Velasco vorgenommen. In einer Presseerklärung wies das Bistum am Freitag (Ortszeit) den Vorwurf entschieden zurück und stellte sich hinter Carlos (Karl) Stetter.
Der 83-Jährige sei Opfer eines missbräuchlichen Vorgehens der Ermittlungsbehörden. Dem zuständigen Staatsanwalt warf die Diözese Ignoranz und Voreingenommenheit vor.
Die Annahme, dass mit den wirtschaftlichen Aktivitäten des Bischofs etwas nicht in Ordnung sein könnte, zeuge von Unkenntnis und fehlender Wertschätzung, hieß es weiter. Carlos Stetter lebe ein bescheidenes Leben und sei bereit, "seinen letzten Atemzug" für das bolivianische Volk zu geben. Der gegen ihn erhobene Vorwurf müsse unverzüglich zurückgenommen werden.
Bischofskonferenz in Bolivien erklärte sich solidarisch
Stetter selbst bestätigte gegenüber Journalisten, dass bei der Durchsuchung am Freitag (Ortszeit) mehrere Dokumente und ein Lieferwagen beschlagnahmt worden seien. Die genauen Gründe seien ihm nicht bekannt. Auch er warf den Ermittlern Amtsmissbrauch vor.
Die katholische Bischofskonferenz in Bolivien erklärte sich ebenfalls solidarisch mit Stetter. Man habe keinerlei Zweifel daran, dass seine Amtsführung stets transparent und pflichtbewusst gewesen sei, hieß es in einer Stellungnahme.
Der aus dem baden-württembergischen Ellwangen stammende Stetter ist seit 2016 im Ruhestand. Der Bischof hatte die bolivianische Diözese San Ignacio de Velasco seit 1995 geleitet. Er ist der ältere Bruder von Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).