Beate Hofmann zur ersten Bischöfin Hessens gewählt

Nachfolge für Martin Hein

Die Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat erstmals eine Bischöfin. Beate Hofmann wurde von der Synode im zweiten Wahlgang gewählt.

Beate Hofmann / © Christian Schauderna (dpa)
Beate Hofmann / © Christian Schauderna ( dpa )

Erstmals leitet eine Bischöfin die evangelische Landeskirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Beate Hofmann (55), Direktorin des Instituts für Diakoniewissenschaft an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel, wurde am Donnerstag in Hofgeismar von der Landessynode in das Bischofsamt gewählt. Hofmann folgt auf Martin Hein (65), der seit dem Jahr 2000 als Bischof der EKKW amtiert und im September in den Ruhestand tritt.

Erstmals in der Geschichte der Landeskirche, die in Kassel ihren Sitz hat, hatten sich Frauen zur Wahl für das Bischofsamt gestellt. Hofmann setzte sich nun gegen Annegret Puttkammer (55), Pröpstin für Nord-Nassau in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), im zweiten Wahlgang durch.

140 Vorschläge mit insgesamt rund 60 Namen

Die Landeskirche von Kurhessen-Waldeck hatte ihre Mitglieder im vergangenen Jahr aufgefordert, Vorschläge einzureichen. 140 Vorschläge mit insgesamt rund 60 Namen seien eingegangen, hieß es. Aus diesen hatte der Nominierungsausschuss zwei Kandidatinnen für die Bischofswahl bestimmt.

Der katholische Bischof des Bistums Fulda, Michael Gerber, gratulierte Hofmann zur Wahl. "Durch Ihre bisherige Tätigkeit bringen Sie reichhaltige Erfahrungen für diese Aufgabe mit, die zweifelsohne so manche Herausforderung mit sich bringt", erklärte Gerber in einem persönlichen Schreiben. "Wir befinden uns damit ja beide im bischöflichen Amt in einer Anfangssituation. Möge das ein gutes Zeichen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sein", schreibt der seit 31. März amtierende Bischof.

Gratulanten aus evangelischer und katholischer Kirche

Beide Kirchen, die ein annähernd gleiches Territorium umfassen, befänden sich in einem grundlegenden Veränderungsprozess und begegneten ähnlichen Fragestellungen. "Wie gelingt es, in unserer Zeit Räume zu eröffnen, durch die Menschen in die Beziehung zu Jesus Christus und zu seinem Evangelium finden?", schreibt Gerber. Er zeigte sich dankbar, dass das Bistum und die Landeskirche "in geschwisterlicher Verbundenheit" schon wichtige gemeinsame Schritte in der Vergangenheit gegangen seien.

Auch der Kirchenpräsident der EKHN, Volker Jung, gratulierte der künftigen Bischöfin der benachbarten Landeskirche. Hofmann, die Professorin für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement ist, bringe aus ihrer bisherigen kirchlichen und wissenschaftlichen Arbeit große Kompetenzen mit. "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit", erklärte Jung in Darmstadt. Die "Arbeit über Kirchengrenzen hinweg" werde weiter an Bedeutung gewinnen.


Quelle:
KNA