Der künftige katholische Fuldaer Bischof Michael Gerber (49) hat am Mittwoch in Wiesbaden vor Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) den Treueid abgelegt. Dies teilte die Staatskanzlei mit. Am 31. März wird Gerber in einem feierlichen Gottesdienst im Fuldaer Dom in sein Amt eingeführt.
Papst Franziskus hatte den Freiburger Weihbischof am 13. Dezember zum neuen Bischof ernannt. Er ist damit Nachfolger von Heinz Josef Algermissen (76), der am 5. Juni 2018 in den Ruhestand getreten war.
Gemeinsame Aufgabe von Kirche und Staat
Bouffier sagte, in Hessen blicke man auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kirchen zurück. "Die gemeinsame Aufgabe von Kirche und Staat ist es, den Menschen Orientierung zu geben und die Gesellschaft zusammenzuhalten."
Gerber sagte, es sei katholisches Verständnis, dass Kirche und Staat voneinander getrennt und in ihrem Handeln autonom seien. Gleichzeitig ergebe sich eine wichtige Schnittmenge, da beide denselben Menschen dienten. Die Kirche setze sich für notleidende Menschen unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft ein und fördere das Engagement der Gemeindemitglieder im demokratischen Gemeinwesen.
Erstarken extremistischer Strömungen
In seiner Ansprache wies er auch auf das Erstarken extremistischer Strömungen hin und betonte die Verantwortung auch der Kirchen, vereinfachenden Polarisierungen zu widersprechen. Der Treueid der katholischen Bischöfe geht auf das Reichskonkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl von 1933 zurück.
Das Bistum Fulda umfasst Nord- und Osthessen sowie kleine Teile von Westthüringen. Zu der Diözese zählen heute rund 390.000 Katholiken in zehn Dekanaten mit 274 Pfarreien.