Das schreibt Bedford-Strohm in einem Gastbeitrag für das aktuelle Magazin des bayerischen Naturschutzverbandes LBV mit Sitz im mittelfränkischen Hilpoltstein.
Der ehemalige Landesbischof Bayerns erklärt, ein ausschließlich freiwilliger Ansatz versäume, "die legitimen Interessen von Menschen in anderen Teilen der Erde und zukünftiger Generationen zu schützen".
Es brauche verfassungsrechtliche Verbindlichkeit
Bedford-Strohm führt aus, es sei immer der beste Weg, wenn Menschen aus freier Einsicht so handelten, dass die legitimen Interessen der anderen gewahrt würden. "Ebenso selbstverständlich würden wir aber alle sagen, dass, wenn Menschen sich nicht freiwillig an das Recht halten, der Staat dieses Recht durchsetzen muss, damit nicht das Recht des Stärkeren gilt."
Der Geistliche betont: "Das Bundesverfassungsgericht hat den legitimen Interessen zukünftiger Generationen inzwischen sogar verfassungsrechtliche Verbindlichkeit gegeben."
Verpflichtende Begrenzungen nötig
Weiter notiert Bedford-Strohm: "Natürlich ist jede Verringerung des CO2-Ausstoßes durch einen entsprechenden persönlichen Lebensstil willkommen und wichtig." Doch wirklich wirksam sei in dieser Sache eben nur eine verpflichtende Begrenzung.
"Es würde keinen Sinn machen, wenn etwa die Kirche auf alle Flüge verzichten würde, die zur Pflege der vielfältigen weltweiten Kirchenpartnerschaften nötig sind, während die Business Community ohne Einschränkung weiterflöge. Die Globalisierung der Wirtschaft würde wachsen, die durch den Austausch in Kirchenpatenschaften geförderte Globalisierung der Humanität würde geschwächt, der CO2-Ausstoß aber nur marginal gesenkt."
Verantwortung gerecht werden
Notwendige Einschränkungen haben Bedford-Strohm zufolge nur dann eine Chance auf breite Akzeptanz, wenn sie für alle gelten und damit wirklich wirksam sein können. Der Protestant fügt an, ihn beschäftige beim Klimaschutz die Frage: "Werde ich mit meinem Handeln meiner Verantwortung gegenüber Gott und gegenüber den kommenden Generationen gerecht?"