Startschuss für Betroffenenrat in Münster

Beginn der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle

Wegen der Missbrauchsfälle plant das Bistum Münster für kommendes Jahr die Gründung eines Betroffenenrats. Dabei soll nicht die Diözese die Mitglieder berufen, sondern die Betroffenen selbst.

St. Paulus-Dom in Münster / © Salah Ait Mokhtar (shutterstock)
St. Paulus-Dom in Münster / © Salah Ait Mokhtar ( shutterstock )

Zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle will das Bistum Münster den Startschuss für einen Betroffenenrat geben. Dieser werde aber nicht wie anderswo durch die Diözese berufen, sagte Stephan Baumers vom Team des Interventionsbeauftragten des Bistums dem Portal "Kirche-und-Leben.de" am Dienstag.

Vielmehr sollten "die Betroffenen selbst entscheiden, wer für sie sprechen soll, an welchen Themen sie mitarbeiten wollen und wie". Wenn die Corona-Pandemie es erlaube, werde es für ein "basisdemokratisches Verfahren" Anfang 2021 eine Konferenz von Betroffenen geben, die Interesse an einer Mitarbeit hätten.

Bistumsvertreter nicht erwünscht

Der Sprecher der Selbsthilfegruppe Rhede, Martin Schmitz, sagte dem Portal, er halte diesen Weg für den einzigen, der eine Legitimation der Betroffenen habe. "Wenn ein solches Gremium durch ein Bistum berufen würde, ginge das garantiert schief." Die Diözese habe Kontakt zu sämtlichen bekannten Opfern und könne zu einem Treffen einladen.

Dorthin sollten aber keine Bistums-Vertreter kommen, weil einige Betroffene ausdrücklich keinen Kontakt mehr zum Bistum wünschten.


Quelle:
KNA