Wie die Tageszeitung "El Mundo" berichtet, wartet Kardinal Gregorio Rosa Chavez noch auf eine Antwort des Staatspräsidenten für die Zeremonie am 22. Januar in San Salvador. "Die gesamte Regierung ist eingeladen, ebenso das diplomatische Corps. Bei dieser Zeremonie wird für alle Platz sein", sagte Rosa Chavez.
Menschenrechtsorganisationen werfen Bukele vor, den Rechtsstaat sowie demokratische Institutionen in El Salvador schwächen zu wollen. Die Kirche kritisierte zuletzt eine Entscheidung des Obersten Gerichts, die bislang nicht in der Verfassung vorgesehene Wiederwahl des Präsidenten zu ermöglichen.
Es sei nun der Moment innezuhalten und zu überlegen, was gerade im Land geschehe. Die Kirche teile die Auffassung derer, die glaubten, dass die Verfassung respektiert werden müsse und sie keine sofortige Wiederwahl zulasse, sagte Rosa Chavez vor einigen Monaten.
Seligsprechung nach über 40 Jahren
Der Priester Rutilio Grande sowie die beiden Laien Manuel Solorzano und der noch minderjährige Nelson Rutilo Lemus waren im März 1977 erschossen worden. Der italienischstämmige Franzsikaner Cosme Spessotto wurde am 14. Juni 1980 getötet. Sie werden am 22. Januar seliggesprochen.
Die Tötung von Rutilio Grande soll ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass sich San Salvadors Erzbischofs Oscar Arnulfo Romero fortan lautstark für den Schutz der Armen und Rechtlosen in El Salvador einsetzte. Der 2018 heiliggesprochene Romero wurde am 24. März 1980 getötet. Dieses Attentat markierte den Beginn des Krieges. In El Salvador gilt Romero als Nationalheld. Sein Grab befindet sich in der Kathedrale von San Salvador.