Am Dienstag wurde sie durch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg an Michael Hörrmann, den Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, übergeben. Die Behörde ist für die konservatorische Betreuung des ehemaligen Klosters zuständig.
Gestohlene Figur gehörte zu Altarszene
Der Bildhauer Michael Kern aus Forchtenberg gestaltete im 17. Jahrhundert den Barock-Altar. Die große Hauptszene in der Mitte des Altars ist eine Darstellung der Kreuzigung Jesu Christi. Die wiedergefundene Alabaster-Figur gehört zu dieser Szene: Johannes, der Lieblingsjünger, und Maria trauern gemeinsam am Fuß des Kreuzes.
Die Klosterkirche sei nicht nur ein bedeutendes barockes Monument, sondern auch als katholische Gemeindekirche frei zugänglich. Ein Diebstahl in einem solchen Monument sei immer besonders tragisch, weil die Situation das Konzept der freien Zugänglichkeit infrage stelle, so Hörrmann.
Kunstdieb hatte Johannes-Figur entwendet
Die Figur wurde 2019 gemeinsam mit der französischen Gendarmerie, dem Bundeskriminalamt und dem LKA Baden-Württemberg in Frankreich bei einem einschlägig vorbestraften Kunstdieb entdeckt. Insgesamt wurden 26 in Deutschland gestohlene Kunstgegenstände sichergestellt. Allein der Versicherungswert der 20 aus Baden-Württemberg entwendeten Objekte wird auf rund 280.000 Euro geschätzt.
Die Staatsanwaltschaft Offenburg hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren Diebstahls und Verstößen gegen das Kulturgutschutzgesetz eingeleitet.