Papst Franziskus hat den italienischen Vatikandiplomaten Ignazio Ceffalia (49) zu seinem neuen Botschafter in Belarus ernannt. Wie der Vatikan und die katholische Kirche in dem osteuropäischen Land am Dienstag weiter mitteilten, erhob er ihn zugleich zum Erzbischof. Ceffalia trat 2006 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein und war zuletzt in der Vatikanbotschaft in Venezuela tätig. Zuvor arbeitete der studierte Kirchenrechtler im Staatssekretariat des Vatikans sowie in dessen Vertretungen beim Europarat in Straßburg, in Thailand und in Ecuador.
Behörden drangsalieren Katholiken
In Belarus gehen die Behörden immer wieder hart gegen die katholische Kirche vor, der etwa zehn Prozent der Bevölkerung angehören. Im Dezember verurteilte ein Gericht in der Hauptstadt Minsk den Priester Henryk Akalatowitsch zu elf Jahren Haft wegen angeblichen Landesverrats.
Seit Herbst 2022 wird den Katholikinnen und Katholiken die Nutzung einer bedeutenden Kirche am Unabhängigkeitsplatz in Minsk verboten. Offiziell wird das mit Sicherheitsmängeln begründet. Erst vor wenigen Tagen kündigten die Behörden die Renovierung der Kirche an.
Spricht fünf Sprachen
Ceffalias Vorgänger als Nuntius in Belarus, Ante Jozic, war im Juni 2024 von Franziskus zum Botschafter für Georgien und Armenien ernannt worden. Wann Ceffalia die mit der Aufgabe des Nuntius verbundene Bischofsweihe erhält, ist noch nicht bekannt.
Laut Vatikanangaben spricht er neben Italienisch Albanisch, Französisch, Englisch und Spanisch. Er stammt aus Palermo, wurde 2003 zum Priester geweiht und auf Sizilien in der Eparchie Piana degli Albanesi der italienisch-albanischen Kirche inkardiniert. Er kennt somit den sogenannten byzantinischen, ostkirchlichen Ritus gut, in dem diese Kirche ihre Gottesdienste feiert.