Die Behörde für humanitäre Angelegenheiten habe erstmals kein Grünes Licht für mehrere Zehntausende Euro des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, der Benefizaktion "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks (BR) und anderer Sponsoren gegeben, sagte die für Belarus zuständige Renovabis-Referentin Angelika Schmähling am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine Begründung dafür habe man nicht bekommen.
Mit dem im Oktober überwiesenen Geld sollten Lebensmittel und andere Hilfen für 700 Bedürftige finanziert werden. Überweisungen für identische Projekte der belarussischen Caritas-Verbände Gomel und Witebsk akzeptierte die Behörde laut Schmähling aber.
Ein "Alarmsignal"
Das erste Veto gegen ausländische Gelder für Caritas-Projekte in dem Land sieht Schmähling dennoch als "Alarmsignal": "Wir haben die Sorge, dass die wertvolle Arbeit der Caritas beeinträchtigt wird." Bei weiteren Projekten stehe die Genehmigung durch die Behörde noch aus.
Die Regierung in Minsk gibt EU-Ländern die Schuld an den Protesten gegen den Machthaber Alexander Lukaschenko in Belarus. Sie prüft ausländische Zahlungen an Organisationen im Land seit jeher, um insbesondere eine Unterstützung der demokratischen Opposition zu verhindern. Renovabis mit Sitz im oberbayerischen Freising unterstützte 2020 nach eigenen Angaben 578 Projekte in Osteuropa mit knapp 25 Millionen Euro.