Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat vorab einige Kapitel von Peter Seewalds am Montag erscheinenden neuen Biografie über das einstige Kirchenoberhaupt lesen dürfen. "Er sollte sich ein Bild machen können", sagte Seewald der Wochenzeitung "Die Tagespost" (Donnerstag).
Besonders habe ihm wohl der Abschnitt über die Enzyklika "Mit brennender Sorge" von 1937 gefallen. So schrieb er an Seewald: "Dies ist ein musterhaftes Kapitel genauer Information über die zeitgeschichtliche Lage, über ihre Gegenwart in meinem Leben und schließlich eine umfassende Aussage über die verfolgte Kirche."
"Keine Hofberichterstattung"
Ob Benedikt alle Kapitel gefallen, könne er nicht sagen, erklärte Seewald und fügte hinzu: "Eine Biografie darf keine Hofberichterstattung sein." Ihm sei es darum gegangen, den Zugang zu einem für Kirche und Gesellschaft unersetzlichen Werk offenzuhalten. Zugleich habe er den Leser mitnehmen wollen auf eine historisch wie spirituell spannende und befruchtende Reise.
"Benedikt XVI. ist zeitlos aktuell", zeigte sich der Autor überzeugt. Die Biografie behandle deshalb nicht nur Vergangenes oder Abgeschlossenes, sondern berge mit dem Vermächtnis eines der ganz Großen der Kirche eine Wegweisung für die Zukunft: "Einen wie ihn wird es nicht mehr geben."