Berater von Nicaraguas Bischofskonferenz offenbar entführt

Kein Ende der Gewalt

Die Proteste in Nicaragua halten an. Bereits rund 300 Menschen sind bei gewaltsamen Protesten ums Leben gekommen. Nun ist offenbar der Rechtsberater der nationalen Bischofskonferenz von paramilitärischen Kräften entführt worden.

Proteste in Nicaragua / © Carlos Herrera (dpa)
Proteste in Nicaragua / © Carlos Herrera ( dpa )

Nach Angaben seiner Frau seien am Montag (Ortszeit) vermummte Männer in das Haus des Juristen eingedrungen und hätten den Mann im Beisein seiner zehnjährigen Tochter mitgenommen, berichten örtliche Medien. Laut der "Bewegung des 19. April" wurden zudem zwei junge Demonstrationsteilnehmer von regierungsnahen Paramilitärs verschleppt.

Proteste gegen staatliche Gewalt

Die politische Krise in Nicaragua hatte sich Mitte April an einer inzwischen zurückgenommenen Rentenreform entzündet. Anschließend richteten sich die Proteste gegen die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit sowie gegen staatliche Gewalt.

Inzwischen fordern Vertreter der Zivilgesellschaft den sofortigen Rücktritt von Präsident Daniel Ortega. Der lehnt dies ab und macht die Opposition für die Gewalt verantwortlich.

Verstöße gegen Menschenrechte

Seit Beginn der Proteste kamen rund 300 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche werfen der Regierung schwere Menschenrechtsverstöße vor. Ortega beschuldigte seinerseits die Bischöfe, einen Putsch gegen ihn zu planen.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema