Nach Angaben seiner Frau seien am Montag (Ortszeit) vermummte Männer in das Haus des Juristen eingedrungen und hätten den Mann im Beisein seiner zehnjährigen Tochter mitgenommen, berichten örtliche Medien. Laut der "Bewegung des 19. April" wurden zudem zwei junge Demonstrationsteilnehmer von regierungsnahen Paramilitärs verschleppt.
Proteste gegen staatliche Gewalt
Die politische Krise in Nicaragua hatte sich Mitte April an einer inzwischen zurückgenommenen Rentenreform entzündet. Anschließend richteten sich die Proteste gegen die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit sowie gegen staatliche Gewalt.
Inzwischen fordern Vertreter der Zivilgesellschaft den sofortigen Rücktritt von Präsident Daniel Ortega. Der lehnt dies ab und macht die Opposition für die Gewalt verantwortlich.
Verstöße gegen Menschenrechte
Seit Beginn der Proteste kamen rund 300 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche werfen der Regierung schwere Menschenrechtsverstöße vor. Ortega beschuldigte seinerseits die Bischöfe, einen Putsch gegen ihn zu planen.