Wie der Vatikan (Mittwoch) mitteilte, sprach das Gremium seit Montag über weitere Rückmeldungen von Kurienbehörden und anderen Experten. Zudem hätten sich in den vergangenen Wochen einige in Rom ansässige Kardinäle, die bislang noch nicht gefragt worden seien, zu dem Text geäußert. Das 33. Arbeitstreffen des Kardinalsrates endet am Mittwochabend.
Arbeiten an der Apostolischen Konstitution
Am Montag und Dienstag hatte der Papst ganztägig an den Sitzungen des Rates teilgenommen; auch am Mittwochnachmittag war er dabei. Bei seinem nächsten planmäßigen Treffen im April soll der sogenannte K6-Rat seine Arbeiten an der Apostolischen Konstitution fortsetzen. Sie trägt den Arbeitstitel "Praedicate evangelium" (Verkündet das Evangelium) und soll die Kurienordnung "Pastor bonus" Johannes Pauls II. von 1988 ersetzen.
Ob die neue Konstitution noch in der ersten Jahreshälfte veröffentlicht wird, ist unklar. Ein erster Entwurf war im April 2019 an alle Bischofskonferenzen, die Leiter großer Ordensgemeinschaften, Kurienbehörden sowie Kirchenrechts-Fakultäten in Rom geschickt worden.
Derzeit noch sechs Kardinäle
Papst Franziskus hatte kurz nach seiner Wahl einen Kreis von Kardinälen benannt, die ihn bei einer Umgestaltung der Leitungszentrale im Vatikan beraten sollten. Dem Rat von ursprünglich acht, dann neun und derzeit noch sechs Kardinälen gehört auch der Münchner Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz an, Kardinal Reinhard Marx (66).
Aktuelle Mitglieder des Kardinalsrates sind - neben Marx - die Kardinäle Oscar Rodriguez Maradiaga (77) aus Honduras als Koordinator, Giuseppe Bertello (77) als Präsident der Verwaltung des Vatikanstaates, Oswald Gracias (75) aus Bombay (Mumbai), Sean Patrick O'Malley (75) aus Boston sowie Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (65). Die Bischöfe Marcello Semeraro (72) von Albano und Marco Mellino (53) gehören dem Rat als Sekretäre an.