Die Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale wird am 24. November mit einem großen Programm wiedereröffnet. Das bestätigte der Sprecher des Erzbistums Berlin, Stefan Förner, auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag. Die "Berliner Morgenpost" hatte zuerst darüber berichtet. Wie das Erzbistum Berlin dazu am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, mitteilte, sind dazu "alle – wirklich alle" eingeladen.
Laut Förner wird der geplante Kostenrahmen für die Kathedrale von 43 Million Euro nahezu eingehalten. "Wir haben die ursprüngliche Planung reduziert. Zum Beispiel fiel eine große Unterkellerung des Hofs zwischen dem benachbarten Bernhard-Lichtenberg-Haus und der Kathedrale dem Rotstift zum Opfer." Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben von bislang 60 Millionen Euro werden zu einem Drittel von Bund (zwölf Millionen Euro) und Land (acht Millionen Euro) bezuschusst. Weitere zehn Millionen Euro kommen von den anderen katholischen Bistümern in Deutschland.
Jährlich mehr als 200.000 Besucher
Die Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale gehört zu den bedeutenden katholischen Gotteshäusern in Deutschland. St. Hedwig war 1773 der erste katholische Kirchenbau im protestantischen Preußen nach der Reformation. Die Bischofskirche des Erzbistums Berlin hatte bis zu ihrer sanierungsbedingten Schließung im September 2018 jährlich mehr als 200.000 Besucher.
Eine architektonische Besonderheit war seit der Umgestaltung der Kirche in den 1960er Jahren eine rund acht Meter große Bodenöffnung im Zentrum des Kirchenraums. Mit der beginnenden Sanierung und Umgestaltung wurde die Bodenöffnung mit Treppe in die Unterkirche trotz Kritik unter anderen von Denkmalpflegern geschlossen. Dort befindet sich unter anderem die Grabkapelle des nach Nazi-Haft gestorbenen Dompropstes Bernhard Lichtenberg (1875-1943). Durch die Schließung der Treppe steht der als Halbkugel geformte Altar künftig direkt unter der Kuppelöffnung.
Sightseeing in der Hauptstadt
Ziel sei es, dass die renovierte Kathedrale am Bebelplatz zu den "Top Ten" der Orte in Berlin werde, die man gesehen haben müsse, wenn man die Hauptstadt besuche, so Förner. "Wir sind offen für alle Menschen, die sich die Kathedrale angucken wollen." Dabei fürchte man auch nicht die Konkurrenz anderer bedeutender Gebäude im Zentrum der Stadt: "Konkurrenz belebt das Geschäft. Wenn man sich den Bebelplatz auf dieser Seite wie einen Ring vorstellt, dann ist die renovierte Kathedrale da, wo sonst der Edelstein drauf ist."