In die voll besetzte Sankt-Hedwigs-Kathedrale kamen auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sowie Vertreter des Landes Brandenburg und der Bundesregierung. Erzbischof Heiner Koch betonte, die Berliner Katholiken hätten ihrem früheren Bischof viel zu verdanken.
Meisner stand von 1980 bis Anfang 1989 an der Spitze des damaligen Bistums Berlin, das Papst Johannes Paul II. 1994 zum Erzbistum erhob. In der Zeit der Teilung Berlins und Deutschlands habe Meisner den "Dienst an der Einheit verkörpert", so Koch. Die Berliner Jahre hätten den späteren Kölner Erzbischof, der am 5. Juli mit 83 Jahren starb, sehr geprägt.
"Von Gott gerufen"
Meisner sei schweren Herzens von Berlin nach Köln gegangen, sagte Koch. Die tiefe Überzeugung, dass Gott es gewesen sei, der ihn gerufen habe, habe ihm die Kraft dazu gegeben. Koch ist selbst Priester des Erzbistums Köln. Von 2006 bis 2013 war er unter Meisner Weihbischof in Köln; zuvor bekleidete er seit 1989 Leitungspositionen im dortigen Generalvikariat.
Weiter sagte der heutige Berliner Erzbischof, die "suchende Weggemeinschaft der Kirche" um die rechte Erkenntnis des Willens Gottes sei Meisner unter Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) leichter gefallen als unter dem derzeitigen Papst Franziskus. Er habe aber auch in seinen letzten Lebensjahren keinen Zweifel daran gelassen, dass er die Treue zum Papst bewahre. Meisner wird am Samstag in der Bischofsgruft des Kölner Doms beigesetzt.